... oder die Geschichte von plötzlich im Schnee endenden Straßen ...
Am 22. Dezember durften wir endlich unser Auto für unseren Weihnachts/Silvester Trip abholen. Einen Minivan hatte ich schon vorreserviert, denn wir waren ja zu sechst und das mit entsprechend Gepäck. Leider hab ich mir da unter Minivan etwas Größeres vorgestellt. Naja, wird schon gehen. Als ich dann zuhause aber merkte dass man entweder einen Kofferraum haben kann oder die Sitze im Kofferraum hochklappt war recht schnell klar, dass das so nichts wird. Ok, also wieder zurück zu Chris bei Avis, wo wir immer unsere Autos mieten und einen Größeren holen. Glücklicherweise hatte er auch noch einen auf dem Hof stehen. Den durften wir dann auch gleich mitnehmen für nur 60$ mehr in 13 Tagen... Manchmal versteh ich warum alle so große Autos fahren, wenn die das gleiche kosten wie die Kleinen oder nur marginal mehr (Später haben wir im Radio gehört dass unser Van neu für nur 18.000 $ zu haben ist). Dort haben wir dann alles untergebracht, auch wenn wir da immer noch genau planen mussten wo wir was verstauen.
Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung begann dann unsere Tour. 8-9 Stunden lagen vor uns. Und mit 2 Fahrer definitiv machbar. Die Fahrt war dann auch recht unspektakulär, bis auf die letzten 3 Stunden. Das GPS hat sich nämlich eine andere Route überlegt, wie wir sie uns ausgedruckt hatten und lotste uns dann dort lang. Im Sommer mag das ja annehmbar sein. Leider war die aber im Winter nicht wirklich befahrbar. Mit unserem großen Van kamen wir immerhin 20km weiter, bis uns dann das GPS sagte: "Bitte wenden". Als es uns dann andeutete rechts in ungeräumten Neuschnee abzubiegen wurden wir stutzig. Soll da ne Straße sein? Ein paar Meter zurücklaufen bis -10°C und tatsächlich. Da war ein Schild was andeutete das ist eine Straße... Naja, wenn wir das versuchen werden wir wohl feststecken, auch wenn es nur noch 5-8km Luftlinie zu unserer Hütte waren. Die Straße bis dahin war schon schlechter geräumt als ein Radweg bei uns in Deutschland, also doch zurück zur nächsten großen Straße und am Ende doch den Weg nehmen den wir unsprünglich ausgedruckt hatten... Hat uns dann etwas mehr als 2 Stunden gekostet, aber am Ende war es dann auch egal. Gegen 10 Uhr Abends waren wir dann endlich in der kleinen Nebenstraße in der unsere Hütte sein sollte. Ungünstigerweise hatte dort seit dem letzten Schneefall noch keiner geräumt. Links uns rechts vom Weg waren etwa 30cm hohe Schneehügel und zwischen denen und dem Wagen waren auf jeder Seite wohl nur so 10-15 cm Platz. Spannend... Viel besser war dann aber der finale Anstieg. Beim ersten Mal kamen wir nur bis zur Hälfte. Selbst mit Anschieben bewegte sich nichts. Ganz im Gegenteil der Wagen fing sogar einfach so von sich aus an zurück zu rutschen... Naja ok, Anlauf muss her, da auch nirgendwo an Umdrehen zu denken war. Also vorsichtig zurücksetzen. Naja, vom Beginn der Steigung anfangen wird nicht reichen, also weiter zurück. Nur ergibt sich da das Problem dass da 2 Kurven waren. Naja hilft ja nichts. Also 300 Meter zurück und mit 40 um die Kurven blasen mit schönen durchdrehenden Rädern und einem rutschenden Hinterteil. Das hat dann auch geradeso gereicht um sich bis nach oben hochzuziehen.
Die Hütte war dann auch echt phänomenal. Riesiges Wohnzimmer mit angegliederten Küche. Super ausgestattet und der Gaskamin ist zwar nicht ganz echt, man erspart sich aber Holz holen, Dreck und das Anmachen jedes Mal.
Die 7 Tage auf der Hütte haben wir uns dann mit Rodeln, Kartenspielen, Kochen und Relaxen verbraucht. Auch waren wir am Heiligabend im nahegelegenen Skigebiet ein wenig boarden oder Ski fahren. Inklusive Miete der Ausrüstung, Liftpass und allem anderen hat uns dass auch nur 60$ gekostet. Das war zwar nur ein kleines Gebiet, aber für einen Tag vollkommen ausreichend. Angenehmerweise war es ja auch Freitag und somit waren wir fast alleine. Wartezeite gab es nicht. Über zugefroreren Seen sind wir gelaufen, hatten eine Schneetoilette (unsere hat für ein paar Tage gestreikt), haben einen 5,6kg Truthahn zu Weihnachten verspeist und die Zeit wirklich genossen. An 2 Tagen waren wir dann auch noch in Ottawa (1,5 Stunden entfernt), weil wir wechselnde Besatzung hatten und die dort abgeholt haben. Das haben wir dann auch gleich genutzt um das Parlament anzusehen und das verschneite Ottawa zu besichtigen. Ich war allerdings überrascht dass nahezu alle Geschäfte zu hatten und auch Restaurants (Selbst Tim Hortons war zu!). Das lag wohl daran dass dort fast alles von der Regierung abhängt. Und wenn die im Urlaub sind ist dort nichts los. Zumindest dachten wir das, aber am 2. Tag haben wir festgestellt, dass das nur für die nähere Umgebung des Regierungsviertels galt. Es gab auch Ecken an denen was los war ;-)
Insgesamt eine wirklich gute Idee die Zeit auf der Hütte zu verbringen, der fiel mal so der ganze Stress von einem ab und man hat mal wieder Energie getankt. Irgendwann war die Zeit dann aber auch vorbei und es ging weiter nach Montréal für Neujahr. Aber das könnt ihr dann das nächste mal lesen.
Einige Bilder mehr könnt ihr natürlich wieder in meiner Picasa-Galerie finden.
Auch in diesem Jahr wird es wieder viel zu Erleben geben hier in Kanada. Also immer mal vorbeischauen.
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Sonntag, 19. Dezember 2010
Klausuren, Labor und Weihnachten
... oder auch warum man nachts um 3 im Labor vorbeischaut...
Ja, genau das war der Fall. Das Ziel war trotzdem dadurch länger zu schlafen, was auch funktioniert hat. Da ich Freitag Nachmittag ein Experiment angesetzt habe, welches nach 12 bis 16 Stunden analysiert werden muss, bin ich nach einer Abschiedsfeier mit Clemens und Thomas einfach nochmal kurz ins Labor gegangen. Lag ohnehin auf dem Weg und war nur für 5 Minuten. Leider hätte ich mir das auch sparen können, da es nicht funkioniert hat. Aber na gut, das wäre auch zu schön um wahr zu sein. Denn bereits vorher hatte alles ohne Probleme und größere Verzögerungen bereits beim ersten Versuch funkioniert. Daher hab ich es einfach mal drauf angelegt und den finalen Schritt ohne Zwischenkontrolle gestartet. Naja, so werde ich nochmal 1-2 Tage investieren müssen um den Grund herauszufinden, aber das ist nun mal Wissenschaft. Das Büro habe ich seit Donnerstag auch ganz alleine für mich, da alle anderen schon in ihren Weihnachtsferien sind. Im nächsten Term werde ich mich am Anfang erstmal durchsetzen müssen um eine Stamm-Schreibtischplatz zu sichern, denn da werden wir zeitweise 5-6 Leute sein, wobei es aber nur 4 Schreibtische gibt.
Die Klausuren liefen ganz gut. Für die eine konnte ich ja glücklicherweise 3 Tage lernen (das ist hier schon Luxus so viel Zeit zu haben) und für die andere immerhin 13 Stunden minus die Zeit die ich geschlafen habe. Das war ich aber froh dass ich viel davon schonmal in meinem Studium hatte, somit war das auch mehr oder minder ganz gut machbar.
Da ganz viele Leute in den letzten Tagen Kanada verlassen, finden hier im Moment ganz viele Abschiedsfeiern feiern statt. Das ist auch nicht schlecht, aber bei der Unzuverlässigkeit des Bussystems hier (man sollte ja meinen, dass die Winter gewöhnt sind, aber den Eindruck hat man manchmal eher nicht). So passiert es dann häufig mal, dass man 3-5 km zu einer Feier läuft. Das ist der Nachteil dass hier alles so weitläufig ist. Wohngegenden erstrecken sich über epische Entfernungen und so braucht man schon mal eine Weile um von A nach B zu laufen. Na gut wenigstens kann man sich gegenseitig auch mal in den Schnee schubsen, wenn man unterwegs ist. Verlängert zwar den nach Hauseweg, macht aber Laune.
Naja bald gehts dann auch für mich in die Winterferien, mal ein paar Tage erholen ;-)
Ja, genau das war der Fall. Das Ziel war trotzdem dadurch länger zu schlafen, was auch funktioniert hat. Da ich Freitag Nachmittag ein Experiment angesetzt habe, welches nach 12 bis 16 Stunden analysiert werden muss, bin ich nach einer Abschiedsfeier mit Clemens und Thomas einfach nochmal kurz ins Labor gegangen. Lag ohnehin auf dem Weg und war nur für 5 Minuten. Leider hätte ich mir das auch sparen können, da es nicht funkioniert hat. Aber na gut, das wäre auch zu schön um wahr zu sein. Denn bereits vorher hatte alles ohne Probleme und größere Verzögerungen bereits beim ersten Versuch funkioniert. Daher hab ich es einfach mal drauf angelegt und den finalen Schritt ohne Zwischenkontrolle gestartet. Naja, so werde ich nochmal 1-2 Tage investieren müssen um den Grund herauszufinden, aber das ist nun mal Wissenschaft. Das Büro habe ich seit Donnerstag auch ganz alleine für mich, da alle anderen schon in ihren Weihnachtsferien sind. Im nächsten Term werde ich mich am Anfang erstmal durchsetzen müssen um eine Stamm-Schreibtischplatz zu sichern, denn da werden wir zeitweise 5-6 Leute sein, wobei es aber nur 4 Schreibtische gibt.
Die Klausuren liefen ganz gut. Für die eine konnte ich ja glücklicherweise 3 Tage lernen (das ist hier schon Luxus so viel Zeit zu haben) und für die andere immerhin 13 Stunden minus die Zeit die ich geschlafen habe. Das war ich aber froh dass ich viel davon schonmal in meinem Studium hatte, somit war das auch mehr oder minder ganz gut machbar.
Da ganz viele Leute in den letzten Tagen Kanada verlassen, finden hier im Moment ganz viele Abschiedsfeiern feiern statt. Das ist auch nicht schlecht, aber bei der Unzuverlässigkeit des Bussystems hier (man sollte ja meinen, dass die Winter gewöhnt sind, aber den Eindruck hat man manchmal eher nicht). So passiert es dann häufig mal, dass man 3-5 km zu einer Feier läuft. Das ist der Nachteil dass hier alles so weitläufig ist. Wohngegenden erstrecken sich über epische Entfernungen und so braucht man schon mal eine Weile um von A nach B zu laufen. Na gut wenigstens kann man sich gegenseitig auch mal in den Schnee schubsen, wenn man unterwegs ist. Verlängert zwar den nach Hauseweg, macht aber Laune.
Naja bald gehts dann auch für mich in die Winterferien, mal ein paar Tage erholen ;-)
Dienstag, 7. Dezember 2010
Feuerzangebowle und erste Klausur
... oder auch "eins vor dem 'ei' und zwei hinter'm 'ei' " ...
Jaja, dieses unvergessliche Zitat schwirrt nun schon seit einer halben Ewigkeit durch die Köpfe vieler Leute sobald es anfängt kalt zu werden und die richtige Zeit gekommen ist eine Feuerzangenbowle anzusetzen. Dafür einen herzlichen Gruß nach Braunschweig wo ich erstmals in den Genuss des Films und des Getränks gekommen bin. Und am Freitag hab ich herausgefunden dass es nicht selbstverständlich ist Feuerzangenbowle zu kennen. Die Österreicher, einiger Hamburger und noch ein paar mehr (ganz abgesehen von den nicht-deutschen) hatten keine Ahnung was das ist. Aber jedes Jahr steht hier in Kanada Feuerzangenbowle auf dem Programm. Bei uns war es letzten Freitag soweit. Unser Programmkoordinator hier hat Wurst, Käse und Brot mitgebracht und wir haben uns um die Feuerzangenbowle und einige Snacks gekümmert.
Als dann das erste mal der Rum über den Zuckerhut floss und bläulich leuchtend entzündet wurde, war die Vorfreude auch endlich da... Juhu, das erste mal seit 2 Wochen wieder einen Tropfen Alkohol (abgesehen von einen Bier...). War auch wirklich gut, Debbie hat das Rezept im Internet gefunden, bisher musste ich mich da nie darum kümmern, aber essentiell ist Rotwein, Orangensaft, Zimt, Gewürznelke, ein Zuckerhut und natürlich Schnaps mit mehr als 50% Alkohol. Zeitgleich ging dann auch der Film los. Wie schön wenn man doch jedes zweite Zitat mitsprechen kann und das selbst beim 10. Mal die Gags noch lustig sind. Als Dr. Pfeiffer sich gerade als Lehrer verkleidet hat und mit Wunderkerzen anfängt zu hantieren war für uns natürlich auch Pflicht Wunderkerzen zücken und entzünden. Irgendwie haben aber 15 entflammte Wunderkerzen dem Rauchmelder nicht so geschmeckt, also ist er direkt mal angesprungen... verdammt war der laut! Dummerweise war es eines der neuen renovierten Häuser und so hatte der keine Batterien sondern war am Stromkreis angeschlossen. Hat ne Weile gedauert eh wir den abgestöpselt hatten und endlich zur Ruhe gebracht hatten. Mein erster Schrecken dass der per Kabel mit der Notstelle verbunden war hat sich dann auch nicht bestätigt, war nur das Stromkabel... Dann konnte es auch weitergehen mit den letzten Minuten des Films. Bald nach dem Ende war dann auch Schluss, ein wenig aufgeräumt noch und dann nochmal zu Clemens für ein Bierchen...
Heute hatte ich dann mein erstes Examen. Weil es ein Masterkurs ist schon eher als eigentlich üblich, aber das kommt mir ganz entgegen da ich am Freitag und am Samstag meine beiden anderen habe. Somit hab ich wenigstens noch 2 Tage zum Lernen für die Anderen. Die Klausur war auch einfacher als befürchtet. Soviele Modelle wie wir mathematisch hergeleitet haben... am Ende mussten wir doch das meiste nur qualitativ erklären, was mir sehr entgegen kam, da ich mit den mathematischen Modellen ab und an ein wenig auf Kriegsfuß steh. Aber die beiden die wir herleiten mussten waren zum Glück die einfacheren. Ich denke ich werde mit dem Ergebniss wohl ganz zufrieden sein.
Jaja, dieses unvergessliche Zitat schwirrt nun schon seit einer halben Ewigkeit durch die Köpfe vieler Leute sobald es anfängt kalt zu werden und die richtige Zeit gekommen ist eine Feuerzangenbowle anzusetzen. Dafür einen herzlichen Gruß nach Braunschweig wo ich erstmals in den Genuss des Films und des Getränks gekommen bin. Und am Freitag hab ich herausgefunden dass es nicht selbstverständlich ist Feuerzangenbowle zu kennen. Die Österreicher, einiger Hamburger und noch ein paar mehr (ganz abgesehen von den nicht-deutschen) hatten keine Ahnung was das ist. Aber jedes Jahr steht hier in Kanada Feuerzangenbowle auf dem Programm. Bei uns war es letzten Freitag soweit. Unser Programmkoordinator hier hat Wurst, Käse und Brot mitgebracht und wir haben uns um die Feuerzangenbowle und einige Snacks gekümmert.
Als dann das erste mal der Rum über den Zuckerhut floss und bläulich leuchtend entzündet wurde, war die Vorfreude auch endlich da... Juhu, das erste mal seit 2 Wochen wieder einen Tropfen Alkohol (abgesehen von einen Bier...). War auch wirklich gut, Debbie hat das Rezept im Internet gefunden, bisher musste ich mich da nie darum kümmern, aber essentiell ist Rotwein, Orangensaft, Zimt, Gewürznelke, ein Zuckerhut und natürlich Schnaps mit mehr als 50% Alkohol. Zeitgleich ging dann auch der Film los. Wie schön wenn man doch jedes zweite Zitat mitsprechen kann und das selbst beim 10. Mal die Gags noch lustig sind. Als Dr. Pfeiffer sich gerade als Lehrer verkleidet hat und mit Wunderkerzen anfängt zu hantieren war für uns natürlich auch Pflicht Wunderkerzen zücken und entzünden. Irgendwie haben aber 15 entflammte Wunderkerzen dem Rauchmelder nicht so geschmeckt, also ist er direkt mal angesprungen... verdammt war der laut! Dummerweise war es eines der neuen renovierten Häuser und so hatte der keine Batterien sondern war am Stromkreis angeschlossen. Hat ne Weile gedauert eh wir den abgestöpselt hatten und endlich zur Ruhe gebracht hatten. Mein erster Schrecken dass der per Kabel mit der Notstelle verbunden war hat sich dann auch nicht bestätigt, war nur das Stromkabel... Dann konnte es auch weitergehen mit den letzten Minuten des Films. Bald nach dem Ende war dann auch Schluss, ein wenig aufgeräumt noch und dann nochmal zu Clemens für ein Bierchen...
Heute hatte ich dann mein erstes Examen. Weil es ein Masterkurs ist schon eher als eigentlich üblich, aber das kommt mir ganz entgegen da ich am Freitag und am Samstag meine beiden anderen habe. Somit hab ich wenigstens noch 2 Tage zum Lernen für die Anderen. Die Klausur war auch einfacher als befürchtet. Soviele Modelle wie wir mathematisch hergeleitet haben... am Ende mussten wir doch das meiste nur qualitativ erklären, was mir sehr entgegen kam, da ich mit den mathematischen Modellen ab und an ein wenig auf Kriegsfuß steh. Aber die beiden die wir herleiten mussten waren zum Glück die einfacheren. Ich denke ich werde mit dem Ergebniss wohl ganz zufrieden sein.
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