Auch in diesem Jahr wird es wieder viel zu Erleben geben hier in Kanada. Also immer mal vorbeischauen.
Dienstag, 19. April 2011
Mein erster Besuch aus Deutschland (29.03 - 04.04)
Am Dienstagabend bekam ich von Jan, Holger und Erik Besuch. Als Kehrpaket gabs Kaffee, Mehl, Sauerteigbrot und Köstritzer Schwarzbier. Also genau die Sachen die man nur mit Mühe oder auch mal gar nicht hier in Kanada findet. Nachdem herzlichen Empfang mussten wir auch erstmal darauf anstoßen, hatten uns ja schließlich ne Weile nicht gesehen.Daraus ergab sich auch dass wir uns bei dem einen oder anderen Bier eine ganze Menge zu erzählen hatten. Die Nacht war daher nicht sonderlich lang.
Am nächsten Morgen gings dann nach einem ausführlichen Frühstück Richtung Toronto, Kanadas größter Stadt. Das fast schon beschämende war, dass ich mich nicht mal wirklich besser auskannte als die drei. Selbst wenn ich nur eine Autostunde entfernt wohne, habe ich es bisher noch nicht zustande gebracht mal dorthin zu fahren. Aber diesmal war es soweit. Unser erstes Ziel war auch erstmal der Hafen, wo bei frühlingshaften 15°C zwar noch nichts los war, aber der Blick auf eine Großstadt von einem Ufer aus, hat doch immer einen besonderen Charm. Als nächstes Ziel wollten wir uns einen Überblick verschaffen und sind daher zum CN-Tower. Wir waren fast die einzigen Besucher hatte man das Gefühl. Somit waren wir recht schnell oben und mussten nicht ewig warten. Von da oben kann man wunderbar kleine Flugzeugen beim Starten zusehen. Denn direkt am Hafen liegt eine kleine Insel mit einem Flughafen. Die sehen aus etwa einem halben Kilometer Höhe aber eher wie Spielzeuge aus. Besonders interessant war der Glasboden. So etwas kannte ich zwar schon aus Chicago, aber man braucht trotz alledem erst einmal ne Sekunde um sich darauf zu trauen. Wenn man einmal draufsteht, hat man auch erstaunlich wenig Respekt davor und springt schon mal leicht ein wenig darauf herum. Wir haben uns dann noch den Skypod gegönnt, der nochmal 101m höher liegt (auf 447m total). Von dort ist auch das nette Bild von Torontos Downtown entstanden.
An dem Tag gab es auch gleich 2 mal lecker essen. Zum Mittag gings in Chinatown zum Asiaten (wohin auch sonst *G*) und abends hatten wir uns in Waterloo zum Chicken Wings essen verabredet. Es gab "All-you-can-eat" und davon haben wir reichlich Gebrauch gemacht. Wegen uns 9 Leuten mussten eine Menge Hühnchen dran glauben. Da tat mit Erik als einziger Vegetarier am Tisch fast ein wenig Leid. Chicken Wings sind nicht wirklich kanadische, aber zumindest kommen sie hier vom Kontinent.
Am nächsten Tag haben sich Jan, Holger und Erik dann Toronto nochmal alleine angesehen. Am Abend waren wir dann noch Einkaufen (48 Flaschen Bier für 68$...) und haben den nächsten Tag besprochen. Denn eigentlich wollten wir ja in den Algonquin Park, aber da der Wetterbericht nur von Regen gesprochen hat, musste ein Alternativplan her. Daher gings dann am nächsten Morgen in aller Früh (naja... um 8 Uhr) nach Montréal. Mein insgesamt dritter Besuch und vermutlich nicht der Letzte. Interessanterweise sind wir im gleichen Hotel wie über Silvester untergekommen (das Frühstück war noch nicht besser...). Dort kannte ich mich allerdings aus und konnte direkt am Freitagabend eine Rundführung durch den Hafen und die Altstadt geben. Leider war die Kirche Notre-Dame schon geschlossen, denn die ist immer einen Besuch Wert, auch wenn man Eintritt zahlen muss. Dort ist auch jeden Abend ein Lichterspektakel mit Orgelmusik, was vermutlich auch sehr cool ist, aber auch dafür waren wir zu spät. Später ging es nochmal für einen Abstecher in die Underground City. Ich hab die drei glaube ich etwas verwirrt, als ich schnurgerade in einen Klamottenladen marchiert bin, mit der Ankündigung in der Untergrundstadt zu wollen. Aber ich konnte mich noch erinnern das dort ein Zugang war. Und ich hatte mich nicht geirrt. Ohne die Sonne einmal zu sehen sind wir in drei unterirdisch verbundene unterirdische Einkaufszentren gelaufen... Dort gabs dann auch die Québer Spezilität Poutine. Nach einem kurzen aber guten Mahl in Chinatown (in dem Laden war ich jetzt auch schon dreimal...) und einem letzten Absacker im Irish Pub (nicht mehr in Chinatown *G*) gings dann zurück ins Hotel.
Fast schon Tradition ist der Aufstieg auf den Mont Royal. Da man mit der U-Bahn schon deutlich schneller ist als zu Fuß, haben wir uns direkt von Anfang an ein Tagesticket geholt. Nachdem wir den Berg bestiegen haben und den Ausblick genossen haben, ging es wieder bergab. Am Fuße des Stadtbergs liegt auch das Museum des Beau Arts (Museum der schönen Künste). Da die Daueraustellung dort frei ist, haben wir dort mal einen Blick hinein geworfen. Erik ist dann noch ein Weilchen geblieben, während wir uns entschieden einmal zum Olympiastadium zu fahren. Auf den Turm wollten wir nicht hoch, denn von oben hatten wir die Stadt ja schon gesehen. Stattdessen ging es in den Biodome. Ein Indoor Zoo, der aber wirklich sehr sehenswert ist. Pinguine, Otter, Vögel, Krokodile, Stachelschweine und sehr drollige Äffchen haben wir gesehen (einfach mal einen Blick in mein Webalbum werfen). Die Biber haben sich leider vor uns in ihrem Bau versteckt (ich hab mir aber fest vorgenommen, noch einen zu sehen). Auch ein Lux war zu bestaunen, allerdings ist der nur im Kreis gelaufen, so dass wir annehmen, dass der schon ein Rad ab hatte.
Da wir noch eine Weile Zeit hatten sind wir auch nochmal auf die Isle de Notre-Dame gefahren mit der U-Bahn. Vorbei an der wirklich guten Fotoausstellung, hin zur Biosphere. Von da ging es dann hinüber auf die Isle de St. Helen, die die Rennstrecke und das Casino beherbergt. Das letzte mal war von der Rennstrecke nicht viel zu sehen, da noch alles unter Schnee begraben lag. Diesmal war aber alles gut zu sehen... und am Asphalt haben die nicht gespart, wunderbar glatt. An Kurve Nummer 10 haben wir uns einmal dort possitioniert wo man als Zuschauer auch stehen könnte. Von dort hat man wirklich eine super Sicht über diese spannende Kurve wo man sicher einige Überholmaneuver erleben könnte. Das Rennen findet ja Anfang Juni statt... noch bin ich am Überlegen, ob ich mir es nicht einfach mal gönne und dort hinfahre. Wären die Preise nicht so hoch, hätte ich längst meine Karte bestellt. Von dort kann man auch gut an die ehemalige Olympiarennstrecke für Bootrennen (Kanu, Rudern usw.), die aber nicht mehr den Eindruck erweckt als würde sie sehr häufig verwendet. Was bei mir auch fast Tradition werden könnte, ist einmal mindestens pro Montréal Besuch "Smoked Meat" essen zu gehen. Nachdem ich schon so davon geschwärmt hatte, wurden die beiden auch nicht enttäuscht. Für Erik hätten wir auf der Speisekarte glaube ich nicht einmal was gefunden, da jedes Gericht soweit ich mich erinnere Fleisch enthalten hätte, aber getroffen haben wir uns ohnehin erst später im Hotel. Nach einer kurzen Entspannung im Zimmer haben wir festgestellt, dass Maren und Martin auch in Montréal waren (zwei weitere Braunschweiger Biotechs). Mit denen haben wir uns noch auf ein Bierchen getroffen und dabei dann auch erfahren das David auch in der Stadt war (noch ein Braunschweiger Biotech). An dem Wochenende schien Montréal wohl bei Biotechs aus BS besonders beliebt gewesen zu sein.
Dann war das Wochenende und Jan, Holger und Eriks Zeit in Kanada auch schon wieder vorbei. Die drei haben sich noch ein paar Tage in den Staaten herumgetrieben, bevor es für sie wieder zurück nach Deutschland ging. Für mich war der Urlaub dann auch vorbei. Die nächsten Tage bedeuteten viel Arbeit. Allerdings muss ich euch leider schon wieder neidig machen, denn nachdem ich am Donnerstag umziehe, gehts am Freitag nach Vancouver an die Westküste und in die beiden weltbekannten Nationalparks Banff und Jasper in die Rocky Mountains.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hier ein Gedicht zum Luchs:
AntwortenLöschenSein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke