Sonntag, 20. Februar 2011

Boston (20.02)

... oder die Straße der Milliadäre ...

Nachdem wir am Vortag angekommen sind ging es heute auf Entdeckungstour durch Boston. Die Stadt hat viel zu erzählen, ist sie doch eine der wichtigsten Städte der amerikanischen Kolonien gewesen. Einige der wichtigsten Entscheidungen auf dem Weg zu Unabhängigkeit haben hier ihren Ursprung. Die Stadt hat sich dann auch für Touristen die Mühe gemacht einen Freedom Trail (Weg der Unabhängigkeit) zu errichten. Eine Einlage aus roten Backsteinen führt durch die gesamte Stadt vorbei an allen wichtigen Stationen und Gebäuden der Unabhängigkeits Bewegung. Einen Plan mit Erklärungen haben wir uns in der Touristen Information geholt (und ich eine Mütze von Boston da ich meine am Vorabend wohl im Restaurant liegen lassen hatte und man es bei den Temperaturen ohne nicht aushält). Neben ehemaligen Regierungs- und Versammlungsgebäuden kommt man auch an ehemaligen Schulen, Kirchen und Friedhöfen vorbei. Eine gute Seite um sich alle Stationen einmal anzusehen findet ihr hier.


In der Faneuil Hall haben wir uns mal wieder einer kleinen Führung angeschlossen und haben etwas über eine der blutigen Schlachten inmitten von Bosten während des Unabhängigkeitskrieges gehört. Eine sehr anschauliche Erzählweise... allerdings bei seiner Leidenschaft und seinem Sendebewusstsein wundert es mich nicht warum es so viele glühende Patrioten in den Staaten gibt. Selbst die Kinder die auch an der Führung teilnahmen waren schon vollkommen ergriffen und bewegt das ihre Vorfahren sich die Unabhängigkeit mit solcher Hingabe und einem solchen Aufopferungswillen erkämpft haben. Nach diesem kurzen Einblick in die amerikanische Seele ging es dann weiter Richtung Hafen. Das schöne ist dabei, dass die Fährfahrt bereits im Nahverkehrsticket enthalten ist. Und von der Seeseite aus hat man immer einen fantastischen Blick auf die Skyline.

Am Ende des Freedom Trails stand dann noch die Besichtigung der USS Constitution (=Verfassung) an. Sie ist das älteste noch von alleine schwimmende Kriegsschiff. Nachdem wir den mittlerweile schon obligatorischen Sicherheitscheck über uns ergehen lassen haben, durften wir dann auch in das Museum und auf das Schiff. Das ist schon beeindruckende wie eng dort alles zu geht. Von einem Marinesoldaten wurde uns dann auch noch ein wenig über die Geschichte des Schiffs berichtet. Auch über die schwierigen Umstände der Besatzung wurde berichtet. Übersalztes Fleisch, kein Privatleben, kurze Ruhepausen, Krankheiten. Auch wurde ein wenig vermittelt wie es während einem der unzähligen Gefechte dieses Kriegsschiff unter Deck abgelaufen ist. Wenn man sich dabei vorstellt, dass wir da sogar Lampen hatten und die armen Kerle damals nicht mal Licht im Innenraum hatten, dann möchte ich nur sehr ungern tauschen. Abschließend haben wir dann noch einige Bilder von diesem imposanten Dreimaster gemacht. 

Anschließend sind wir noch den zweiten Weg, den Black Heritage Trail (Erbe der Schwarzen) gelaufen. Boston war eine der Städte die in Sachen Freiheitsrechte der Schwarzen in vorderster Front war. Bereits 1790 gab es keine Sklaven mehr in Boston. Und auf dem Weg sollte man etwas über diese Entwicklung erfahren. Wahrscheinlich hätte man dafür in das Museum was auf dem Weg lag gehen müssen, denn uns blieb das etwas unerschlossen. Einige der Häuser spielten wohl tatsächliche eine entscheidende Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei und der Entwicklung einer der ersten freien afro-amerikanischen Gemeinden. Irgendwie war aber das einzige was äußerlich zu sehen war, schicke Villen. Ein Anwohner schien dann auch wohl etwas verwundert über uns gewesen zu sein und hat sich dann mit uns kurz unterhalten. In dem Stadtteil indem wir da eben waren, leben eigentlich nur Millionäre. Nach seinem Kenntnissstand kosteten die meisten Häuser an dieser Straße so um die 7-15 Millionen. In den viergeschossigen Häusern befand sich dann neben einer Bibliothek und dem Wohnräumen des Besitzers auch noch die Küche im Keller (wo ein Koch angestellt ist) und im obersten Geschoss die Räume der Bediensteten. Die meisten haben wohl so 2-3 meinte er. Seine Tochter wohnt auch gleich um die Ecke und die ist sogar Milliardär... eine von 3 auf dem Platz in dem wir da gerade waren. Das erklärte dann auch warum wir seit einiger Zeit eigentlich fast ausschließlich BMW, Mercedes oder Porsche gesehen haben. Zufällig standen wir auch gerade vor dem Haus von John Kerry, der Senator von Massachusetts und Präsidentsschaftskandidat von 2004. Ohnehin ist Boston vom Durchschnittsvermögen eine der reichsten Städte der USA.

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