... oder auch warum man im Urlaub im Vorlesungssaal sitzt ...
Denn genau das haben wir getan wenn auch nur für wenige Minuten. Am Montag sind wir mit der Metro zum MIT (Massachusetts Institute of Technology) gefahren. Wir hätten auch eine dreiviertel Stunde laufen können, aber bei fast -15°C haben wir uns dann doch für die U-Bahn entscheiden, auch wenn wir dafür 2x über den Fluss fahren (MIT und Havard liegen in Cambridge, auf der gegenüberliegenden Flussseite von Boston). Wir hatten ja gehofft ein wenig vom Vorlesungsbetrieb mitzubekommen, allerdings ist in den USA in der gleichen Woche Urlaub gewesen. Und zusätzlich war an dem Montag dann auch noch Presidents Day, so dass wir nicht mal einkaufen gehen konnten.
Als wir dann endlich am MIT waren hatten wir ein Problem... weil Feiertag war, wurden die Türen verschlossen. Glücklicherweise mussten wir aber nicht einmal 5 Minuten warten bis jemand mit einer Chipkarte zufällig vorbei kam und uns dann auch mit reingelassen hat. Von innen sieht eigentlich alles aus wie überall hier. Große Hallen und viel nackter Beton. Einziger Unterschied hier... es wurde Farbe benutzt um es ein wenig aufzuhellen... Außerdem standen noch viele Tafeln rum an denen sich viele Leute schon auf teilweise kreative Art verewigt haben (siehe das Bild links). Nach ein wenig herumstreuern kam zufällig eine geführte Gruppe vorbei, der wir uns ganz dreist einfach mal mit angeschlossen haben. So kamen wir dann auch mal in einen Vorlesungssaal, die große Eingangshalle, den Fresstempel, in die Nähe der Wohnkasernen usw... Ein paar interessante Sachen hat man auch erfahren. Andere wiederum nicht. So wollte unsere Führerin nicht damit herausrücken wieviel man hier Studiengebühren pro Semester bezahlt...
Ein paar Blocks weiter sind wir dann in der MIT Museum gegangen. Das ist quasi dazu gedacht um der restlichen Welt zu zeigen wie geil man doch ist in Sachen Forschung. Von Robotik, über Computertechnologie zu Hologrammen und anderen netten Austellungsstücken gab es quasi eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des MIT. Sehr witzig fand ich auch die Abteilung über Scherze der MIT Studenten. So haben diese ihrer eigenen Uni schon so einige Streiche gespielt, wie zum Beispiel Autos auf dem Dach der Uni aufgestellt.
Später ging es in die andere bekannte Universität, Havard. Das erste was uns auffiel war die hohe Mauer die das Geländer umgab. Durch einen der wenigen Eingänge sind wir dann hinein nur um uns von einem unfreundlichen Sicherheitsbeamten sagen zu lassen, dass wir nicht mal befugt sind das Havard Geländer zu betreten... komische Leute da... Na gut also am nächsten Eingang probieren (das sah dann mehr wie ein Haupteingang aus) und dann waren wir auf dem Campus. Die Mauer umschließt tatsächlich eine Großteil des Campus, vermutlich dafür gedacht um die Studenten während der Prüfungszeit zum Lernen zu bringen... In eines der Gebäude sind wir dann auch mal rein, auch wenn wir wieder ein großes Schild passieren musste, was uns gesagt hat, dass man ohne Studentenausweis der Havard University nicht befugt ist das Gebäude zu betreten... irgendwie etwas paranoid. Naja, aber so spannend war es dort auch nicht. In ein paar Seminar und Vorlesungsräume haben wir mal einen Blick geworfen, aber die sehen nicht anders aus als irgendwo anders. Wir haben dann den Tipp bekommen was man sich auf dem Campus noch ansehen könnte. Das Gebäude sieht außen wie eine Art Kirche aus und es scheint für besonders festliche Anlässe genutzt zu werden. Als wir dort hinliefen kam uns auch eine große Ansammlung von Studenten entgegen... musste wohl eben irgendwas dort drin zu Ende gewesen sein. Das hat uns dann auch die Möglichkeit geboten in einen der Vorlesungssäale reinzuschauen. Viel dunkles altes Holz, sehr vornehm und festlich... so wie man sich eine alte renomierte Universität vorstellt. Leider mussten wir feststellen dass die Säulen nicht wirklich massiv waren. Ob es Plasik oder nur eine dünne Holzschicht war konnten wir am Klang nicht unterscheiden. Mein erster Eindruck war aber direkt: "Mehr Schein als Sein"... Als wir dann noch in einen anderen festlichen Saal gegangen sind (der ein wenig wie der Speisesaal von Hogwarts aussah) hat uns doch direkt mal eine Studentin die dort saß in unmissverstänlicherweise klar gemacht das wir nicht erwünscht sind und wenn wir nicht gleich verschwinden sie die Campus Polizei ruft... Naja... mein Bild von Havard war damit geprägt.
Am Abend sind wir dann noch in einer sehr gemütlichen Kneipe gelandet. Der Wirt hatte dort wirklich Spaß an sein Arbeit und hat auch Gefallen daran gefunden dass ein paar Deutsche bei ihm eintrudeln. Später gabs dann noch Live-Musik und das ein oder andere Bier (wobei hier Bier nicht nur Pilsner bedeutet, sondern von Ale, über Stout, Lager, Cream Ale, Red oder Irish Ale alles angeboten wird) haben wir auch noch geleert.
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