... Jesus, kein Wunder warum du denkst dein Vater sei Gott, wenn du so viel säufst ...
Ja, so oder so ähnlich könnte einer der Halloween Aussprüche vom Freitag gewesen sein. Obwohl es nicht schwer wäre Jesus darzustellen, hatten wir nur einen einzigen auf unserer Halloween Party am Freitag in einem anderen Studentenwohnheim. Und irgendwie war dieser Jesus der Brüller auf der Party. Vermutlich weil er nicht nur einmal versucht hat einen ganzen Pitcher (ca. 1L) Bier versucht hat zu exen... und dabei jeweils auch kläglich gescheitert ist :-)
Aber die Feier war sehr lustig, auch wenn wir nicht dachten dass sie draußen steigen wird. Die Mädels und einige andere hat das weniger gefreut, denn z.T. sehr knapp bekleidet wird es da kalt. Da gab es einige Recht freizügige Polizistinne, Cowboys, Krankenschwestern und die ganzen anderen Standardverkleidungen. Schon häufiger habe ich mittlerweile von Kanadierinnen den Ausspruch gehört: "Endlich Halloween, da kann man sich mal richtig als Schlampe verkleiden und keiner kann was sagen"... Aber insgesamt sind die Kanadier da deutlich einfallsreicher. Da gab es Leute die sich als Blackberry verkleidet haben, mehrere Ganzkörper-Teddybären, Plakat, Mounties, Harry Potters und viele weitere. Einer hat sich sogar als Baum verkleidet (ob das Einfallsreich war und nur die letzte Alternative weil er verschlafen hat was zu kaufen, kann ich nur schwer beurteilen), indem er sich einen großen Ast auf den Rücken gebunden hat. Da ich ja weniger der Fasching/Karneval/Halloween Fan bin, hab ich nur meinen Kittel übergeworfen und mit mit Kunstblut beträufelt und fertig war der Chirug.
Die Midterms sind nun auch endlich vorbei. Am Donnerstag hatte ich meine letzten Beiden. Von den 3 Stück lief einer richtig gut und die anderen beiden werden wohl so etwa jeweil 60-70% sein. Das System mit den Hausaufgaben die man hier bekommt, beginnt mich mehr und mehr zu nerven. Am Freitag musste ich noch eine Aufgabe fertig machen, die bis Freitag abgegeben werden musste. Zwar hab ich das geschafft, aber genervt hat es trotzdem. Da lobe ich mir doch unser (zwar mehr und mehr verschultes Bachelor/Master) System, aber welches noch bei Weitem deutlich freier ist, als das Kanadische, was man eigentlich auch fast als weiterführende Schule bezeichnen kann. Sinnbildlicherweise hat unser Professor, der das Austauschprogramm hier in Kanada betreut vor kurzem den schönen Satz gesagt: "Das kanadische Universitätssystem ist Eltern getrieben"... nach dem Motto: Kind, ich zahl jedes Jahr alleine 15000$ Studiengebühren für dich, trödel nicht rum und sieh zu das du fertig wirst und selber Geld verdienst. Selbstentfaltung, Fehler machen, Kurse mal nicht bestehen oder auch mal 1-2 Kurse machen, die einem Spaß machen, aber dem Ende des Studiums nicht näher bringen... Fehlanzeige! Das führt dann auch gerne mal dazu dass meine Studenten auf der Bibliothekstoilette trifft die mit Badelatschen, Trainingshose und Gammelshirt rumlaufen und aussehen, als ob sie seit 3 Tagen kein Tageslicht oder die Welt außerhalb der Bibliothek gesehen hätten. Schlafende Studenten in der Bibliothek gehört ja mittlerweile zur normalen Wahrnehmung... vor allem die Asiaten oder asiatische stämmigen Kanadier treiben das auf die Spitze habe ich das Gefühl. Das hat dann halt auch die Auswirkung, dass das System so eingerichtet ist, dass auf jeden Fall irgendwie jeder Kurs bestanden. Auch die Denkweise ist so... ja, bitte gebt uns mehr Hausaufgaben, aber reduziert dafür die Gewichtung der Endprüfung (die nur bei 50-60% der Gesamtnote des Kurses liegt). Ok, genug über das System gelästert... ich hab auch von anderen Austauschstudenten gehört, dass sie das kanadische System besser finden... ich finde das jetzt nicht, aber das darf ja jeder selber entscheiden. Auf jedenfall bin ich froh, demnächst endlich mich überwiegend auf meine Masterarbeit konzentrieren zu können und endlich wieder selbstbestimmt und selbstständig arbeiten zu können (Labor- und Büroschlüssel hab ich mittlerweile auch alle).
Das war mal wieder ein Blog ohne Bilder. Nachschub wird es aber dann spätestens Mitte November geben, wo wir dann für 3 Tage nach Chicago fahren werden (8-10 Stunden Fahrt, je nachdem wie lange wir an der amerikanische Grenze warten müssen). Wer ein paar gute Tipps hat, was man dort sehen sollte, ich bin für jeden Tipp dankbar.
Auch in diesem Jahr wird es wieder viel zu Erleben geben hier in Kanada. Also immer mal vorbeischauen.
Sonntag, 31. Oktober 2010
Sonntag, 24. Oktober 2010
Panoramen
... oder auch wie man seinen Rechner überlasten kann (24.10) ...
Denn das ist gar nicht so schwer mit Photoshop und ein paar hochaufgelösten Aufnehmen. Lässt man das Programm die 10-18 Fotos á 13 Megabyte zusammenrechnen, dann kann der Computer auch schon mal für einige Minuten quasi einfrieren.
Die Fotos hatte ich noch von unseren Ostküstentour, doch bisher hatte ich entweder keine Zeit oder Lust die zu Panoramen zusammen zu fügen. Doch jetzt endlich hab ich das mal getan und mit dem neuen Photoshop (danke Jan) geht das ganz gut. Einige kleine Bearbeitungen anschließend noch und schon hat man ein Foto welches man auch problemlos in guter Auflösung auf 1,3m x 24cm ausdrucken kann (war selber erstaunt, wie groß das möglich ist ---> für Fotoversierte, mit guter Qualität meine ich 300Pixel/Zoll).
Nachdem ich mir jetzt eine kleine Pause damit gegönnt habe, werde ich aber nun mal anfangen müssen zu arbeiten. Montag steht ein Laborversuch an (4 Stunden) und am Donnerstag habe ich zwei Midterm Prüfungen... Aber die Masterarbeit geht wenigstens voran, ich bin also gut im Zeitplan.
Wie gewohnt findet ihr die Fotos in meinem Fotoblog (Link auf der rechten Seite). Bisher sind nur 3 Panoramen fertig, wenn ich wieder Zeit habe werden ein paar weitere hinzukommen. Hier ein Vorgeschmack:
Im Orginal kann man sich jedes Fenster des Parlamentgebäudes im Zentrum einzeln ansehen.
P.S. In meinem Best Of sind auch ein paar Bilder dazugekommen.
Denn das ist gar nicht so schwer mit Photoshop und ein paar hochaufgelösten Aufnehmen. Lässt man das Programm die 10-18 Fotos á 13 Megabyte zusammenrechnen, dann kann der Computer auch schon mal für einige Minuten quasi einfrieren.
Die Fotos hatte ich noch von unseren Ostküstentour, doch bisher hatte ich entweder keine Zeit oder Lust die zu Panoramen zusammen zu fügen. Doch jetzt endlich hab ich das mal getan und mit dem neuen Photoshop (danke Jan) geht das ganz gut. Einige kleine Bearbeitungen anschließend noch und schon hat man ein Foto welches man auch problemlos in guter Auflösung auf 1,3m x 24cm ausdrucken kann (war selber erstaunt, wie groß das möglich ist ---> für Fotoversierte, mit guter Qualität meine ich 300Pixel/Zoll).
Nachdem ich mir jetzt eine kleine Pause damit gegönnt habe, werde ich aber nun mal anfangen müssen zu arbeiten. Montag steht ein Laborversuch an (4 Stunden) und am Donnerstag habe ich zwei Midterm Prüfungen... Aber die Masterarbeit geht wenigstens voran, ich bin also gut im Zeitplan.
Wie gewohnt findet ihr die Fotos in meinem Fotoblog (Link auf der rechten Seite). Bisher sind nur 3 Panoramen fertig, wenn ich wieder Zeit habe werden ein paar weitere hinzukommen. Hier ein Vorgeschmack:
Im Orginal kann man sich jedes Fenster des Parlamentgebäudes im Zentrum einzeln ansehen.
P.S. In meinem Best Of sind auch ein paar Bilder dazugekommen.
Montag, 18. Oktober 2010
Truthahn
... oder auch ein wirklich großer Vogel für 12... (17.10)
Nachdem wir natürlich zu Thanksgiving am Montag den 11.10 natürlich das Fest gefeiert haben mit dem Besuch der Oktoberfest Parade und einem schönen Truthahn anschließend, werden wir uns heute nochmal daran versuchen. Am Montag waren wir 8 Leute und da reichte ein stattlicher Vogel mit 5,8kg aus. Das linke Bild und das erst rechts sind von dem "kleinen Truthahn".
Da wir heute am Sonntag ein paar mehr Leute waren, muss natürlich auch der Truthahn größer werden. Aus diesem Grund haben wir uns den größten der im Laden verfügbar war ausgesucht. 10,2kg! Und das für einen Preis von nur 40$ (umgerechnet gerade mal 30€). Bisher habe ich nur einmal einen größeren Truthahn im Gefrierfach gesehen. Der war mit 65$ (Gewicht müsste dann etwa bei 16kg gewesen sein) dann auch nochmal einiges schwerer, aber das war ein anderer Laden.
Auch die Füllung und die Beilagen werden wir diesmal etwas verändern, so gibt es gegrillten Kürbis mit Süßkartoffeln oder Kartoffelbrei und Erbsen. Als Nachtisch gibt es dann wieder klassisch Apfelkuchen und Kürbiskuchen.
Auf jedenfall eine tolle Sache und geschmacklich echt top! Ich bin eindeutig dafür das Fest bei uns auch einzuführen. Soviel Arbeit ist es auch nicht. Die Vorbereitung 1-2 Stunden und dann halt nochmal 3-5 Stunden im Ofen (je nach Größe) aber da braucht man ja nicht daneben stehen... Zumindest wäre das mein Vorschlag, da sonst einem die ganze Zeit das Wasser im Munde zusammen läuft. Oder zumindest sollten wir es mit einem großen tollen Vogel feiern ;-)
P.S. Vielen Dank an Patrick für das Foto das Vogels links ;-) Alleine vom Brustfleisch haben wir 12 Portionen geschnitten.
Nachdem wir natürlich zu Thanksgiving am Montag den 11.10 natürlich das Fest gefeiert haben mit dem Besuch der Oktoberfest Parade und einem schönen Truthahn anschließend, werden wir uns heute nochmal daran versuchen. Am Montag waren wir 8 Leute und da reichte ein stattlicher Vogel mit 5,8kg aus. Das linke Bild und das erst rechts sind von dem "kleinen Truthahn".
Da wir heute am Sonntag ein paar mehr Leute waren, muss natürlich auch der Truthahn größer werden. Aus diesem Grund haben wir uns den größten der im Laden verfügbar war ausgesucht. 10,2kg! Und das für einen Preis von nur 40$ (umgerechnet gerade mal 30€). Bisher habe ich nur einmal einen größeren Truthahn im Gefrierfach gesehen. Der war mit 65$ (Gewicht müsste dann etwa bei 16kg gewesen sein) dann auch nochmal einiges schwerer, aber das war ein anderer Laden.
Auch die Füllung und die Beilagen werden wir diesmal etwas verändern, so gibt es gegrillten Kürbis mit Süßkartoffeln oder Kartoffelbrei und Erbsen. Als Nachtisch gibt es dann wieder klassisch Apfelkuchen und Kürbiskuchen.
Auf jedenfall eine tolle Sache und geschmacklich echt top! Ich bin eindeutig dafür das Fest bei uns auch einzuführen. Soviel Arbeit ist es auch nicht. Die Vorbereitung 1-2 Stunden und dann halt nochmal 3-5 Stunden im Ofen (je nach Größe) aber da braucht man ja nicht daneben stehen... Zumindest wäre das mein Vorschlag, da sonst einem die ganze Zeit das Wasser im Munde zusammen läuft. Oder zumindest sollten wir es mit einem großen tollen Vogel feiern ;-)
P.S. Vielen Dank an Patrick für das Foto das Vogels links ;-) Alleine vom Brustfleisch haben wir 12 Portionen geschnitten.
Montag, 11. Oktober 2010
Oktoberfest Parade in Waterloo/Kitchener an Thanksgiving
... Paraden sind scheinbar weltweit gleich... (11.10.2010)
Am Montag war in Kanada Thanksgiving. Das bedeutete alle Geschäfte haben hier geschlossen. Das ist ein seltener Zustand, denn normalerweise haben hier ja alle täglich von 8-22 Uhr geöffnet. Das war aber kein Problem denn unseren Einkauf für den Montag hatten wir schon am Samstag erledigt.
Thanksgiving wird hier in Waterloo/Kitchener immer auf besondere Art und Weise gefeiert... mit einer Oktoberfest Parade. Und das ist nicht irgendeines sondern das angeblich Zweitgrößte der Welt. Das verwundert auch nicht wenn man sich anschaut wie viele Leute hier deutsche Wurzeln haben. Und für alle anderen deren Vorfahren wer weiß woher eingewandert sind, ist es einfach nur eine Attraktion auf ein Oktoberfest zu gehen, da die viele niemals nach München in ihrem Leben kommen werden. Die Parade wird hier auch schon seit 30 Jahren zelebriert.
Ungünstigerweise begann die Parade schon um 8.30 Uhr. Es fällt zwar schwer an einem Feiertag so zeitig aufzustehen, aber na gut. Als wir dann an der Hauptstraße ankamen wo die Parade langführt, haben wir schnell gemerkt, dass wir da nicht die einzigen sind. Und bei Weitem auch nicht die Zeitigsten. Viele saßen wohl schon seit mindestens einer halben Stunde herum mit einem Pappbecher Kaffee und Donuts von Tim Hortons. Dabei waren aber die wenigsten alleine da sondern gleich mit der ganzen Familie. Auch viele Verwandte und Freunde haben sich dort getroffen, denn immer wieder haben sich Leute herzlichst begrüßt. Vor Kurzem wurde mir auch berichtet, dass hier (in Kanada wie in den Staaten) Thanksgiving das wichtigste Fest ist um die Familie zu treffen... sogar noch vor Weihnachten. Nachder Parade war ich überzeugt, dass das die Wahrheit ist.
Die Parade läuft dann so ähnlich ab wie bei uns in Deutschland. Zuerst kommen die Wagen wo man spenden kann. Dann ein paar wichtige Persönlichkeit. Zwischendurch immer mal wieder Marschkapellen. Vor einem Festwagen liefen dann immer 2 Leute mit einem Plakat in den Händen auf dem der folgende Wagen benannt wird und von wem er gesponsert wurde (Werbung darf natürlich nicht fehlen). Die Wagen waren meist wirklich einfallsreich gestaltet. Der Beste bekommt dann auch einen Preis. Dafür kann man dann per SMS abstimmen und eine Jury schaut sich die Festwagen dann auch noch an.
Aber das eigentlich spannende waren die Clubs die immer mal wieder aufmarschiert sind. Das sind Zusammenschlüsse (wir würden sie Vereine nennen) die die Tradition (inkl. der Trachten natürlich) ihrer Vorfahren hochhalten. So gibt es beispielsweise den Concordia Club, Transylvania Club (Region Siebenbürgen in Österreich... wird hier aber als Transylvanien bezeichnet), Alpine Club, Schwaben Club und viele weitere. Die haben dann Chöre, Jugendgruppen, traditionelle Tanzgruppen und vieles weitere. In deren Clubhäusern kann man auch richtig Urdeutsch essen und die sind es auch die das Oktoberfest Jahr für Jahr zelebrieren. Das ist hier allerdings nicht wie in München, sondern man feiert getrennt in den Clubs und in den Zelten die dort während der gesamten Zeit (vom 08.10 bis zum 18.10) stehen.
Am Rande der Parade stehend hat man dann auch immer mal wieder ein paar Leute deutsch sprechen gehört (sehr interessant *G*). Aber der Großteil spricht natürlich englisch. Das ist wirklich zum schmunzeln wenn man dann einen "typischen Urbayer" in Lederhose und Tracht Plattler tanzen sieht und dann spricht der mit seinem Nachbarn englisch. Verwunderlich ist allerdings manchmal was die Kanadier sich unter der traditionellen typischen Kopfbekleidung vorstellen. So sieht man unheimlich viele Menschen in den Filzhüten die man auch vom Oktoberfest kennt (bis dahin ok), verwunderlich ist dabei aber in welchem Farben die zum Teil getragen werden und mit was für Ansteckern und Accesciores. Das gibt es dann auch mal pinke Hüte mit Rockband Ansteckern. Wer denen bloß erzählt hat das wäre typisch für das Oktoberfest und für Deutschland der sollte geteert und gefert werden ;-)
Nach 3 Stunden war die Parade dann auch zu Ende. Wie bei einer Völkerwanderung begaben sich natülich dann alle schnellstmöglich zurück zu ihren Autos (es hatte mittlerweile angefangen zu regnen). Das verursacht dann natürlich einen riesigen Stau. Wie gut da ein Fahrrad zu haben, mit dem man einfach schneller durch den Verkehr kommt. Kurz zu Hause hab ich dann noch meine Hausaufgabe für den nächsten Tag notdürftig beendet (nachdem ich nach 12 Stunden am Sonntag auf keine vernünftige Lösung gekommen bin) bevor es dann zu Markus und Philipp aus Österreich ging bei denen wir dann unseren Thanksgiving Truthahn kochen wollten.
Die restlichen Bilder findet ihr wie gewohnt in meinem Bilder-Blog. Hier der direkt Link zur Oktoberfest Parade Galerie.
Am Montag war in Kanada Thanksgiving. Das bedeutete alle Geschäfte haben hier geschlossen. Das ist ein seltener Zustand, denn normalerweise haben hier ja alle täglich von 8-22 Uhr geöffnet. Das war aber kein Problem denn unseren Einkauf für den Montag hatten wir schon am Samstag erledigt.
Thanksgiving wird hier in Waterloo/Kitchener immer auf besondere Art und Weise gefeiert... mit einer Oktoberfest Parade. Und das ist nicht irgendeines sondern das angeblich Zweitgrößte der Welt. Das verwundert auch nicht wenn man sich anschaut wie viele Leute hier deutsche Wurzeln haben. Und für alle anderen deren Vorfahren wer weiß woher eingewandert sind, ist es einfach nur eine Attraktion auf ein Oktoberfest zu gehen, da die viele niemals nach München in ihrem Leben kommen werden. Die Parade wird hier auch schon seit 30 Jahren zelebriert.
Ungünstigerweise begann die Parade schon um 8.30 Uhr. Es fällt zwar schwer an einem Feiertag so zeitig aufzustehen, aber na gut. Als wir dann an der Hauptstraße ankamen wo die Parade langführt, haben wir schnell gemerkt, dass wir da nicht die einzigen sind. Und bei Weitem auch nicht die Zeitigsten. Viele saßen wohl schon seit mindestens einer halben Stunde herum mit einem Pappbecher Kaffee und Donuts von Tim Hortons. Dabei waren aber die wenigsten alleine da sondern gleich mit der ganzen Familie. Auch viele Verwandte und Freunde haben sich dort getroffen, denn immer wieder haben sich Leute herzlichst begrüßt. Vor Kurzem wurde mir auch berichtet, dass hier (in Kanada wie in den Staaten) Thanksgiving das wichtigste Fest ist um die Familie zu treffen... sogar noch vor Weihnachten. Nachder Parade war ich überzeugt, dass das die Wahrheit ist.
Die Parade läuft dann so ähnlich ab wie bei uns in Deutschland. Zuerst kommen die Wagen wo man spenden kann. Dann ein paar wichtige Persönlichkeit. Zwischendurch immer mal wieder Marschkapellen. Vor einem Festwagen liefen dann immer 2 Leute mit einem Plakat in den Händen auf dem der folgende Wagen benannt wird und von wem er gesponsert wurde (Werbung darf natürlich nicht fehlen). Die Wagen waren meist wirklich einfallsreich gestaltet. Der Beste bekommt dann auch einen Preis. Dafür kann man dann per SMS abstimmen und eine Jury schaut sich die Festwagen dann auch noch an.
Aber das eigentlich spannende waren die Clubs die immer mal wieder aufmarschiert sind. Das sind Zusammenschlüsse (wir würden sie Vereine nennen) die die Tradition (inkl. der Trachten natürlich) ihrer Vorfahren hochhalten. So gibt es beispielsweise den Concordia Club, Transylvania Club (Region Siebenbürgen in Österreich... wird hier aber als Transylvanien bezeichnet), Alpine Club, Schwaben Club und viele weitere. Die haben dann Chöre, Jugendgruppen, traditionelle Tanzgruppen und vieles weitere. In deren Clubhäusern kann man auch richtig Urdeutsch essen und die sind es auch die das Oktoberfest Jahr für Jahr zelebrieren. Das ist hier allerdings nicht wie in München, sondern man feiert getrennt in den Clubs und in den Zelten die dort während der gesamten Zeit (vom 08.10 bis zum 18.10) stehen.
Am Rande der Parade stehend hat man dann auch immer mal wieder ein paar Leute deutsch sprechen gehört (sehr interessant *G*). Aber der Großteil spricht natürlich englisch. Das ist wirklich zum schmunzeln wenn man dann einen "typischen Urbayer" in Lederhose und Tracht Plattler tanzen sieht und dann spricht der mit seinem Nachbarn englisch. Verwunderlich ist allerdings manchmal was die Kanadier sich unter der traditionellen typischen Kopfbekleidung vorstellen. So sieht man unheimlich viele Menschen in den Filzhüten die man auch vom Oktoberfest kennt (bis dahin ok), verwunderlich ist dabei aber in welchem Farben die zum Teil getragen werden und mit was für Ansteckern und Accesciores. Das gibt es dann auch mal pinke Hüte mit Rockband Ansteckern. Wer denen bloß erzählt hat das wäre typisch für das Oktoberfest und für Deutschland der sollte geteert und gefert werden ;-)
Nach 3 Stunden war die Parade dann auch zu Ende. Wie bei einer Völkerwanderung begaben sich natülich dann alle schnellstmöglich zurück zu ihren Autos (es hatte mittlerweile angefangen zu regnen). Das verursacht dann natürlich einen riesigen Stau. Wie gut da ein Fahrrad zu haben, mit dem man einfach schneller durch den Verkehr kommt. Kurz zu Hause hab ich dann noch meine Hausaufgabe für den nächsten Tag notdürftig beendet (nachdem ich nach 12 Stunden am Sonntag auf keine vernünftige Lösung gekommen bin) bevor es dann zu Markus und Philipp aus Österreich ging bei denen wir dann unseren Thanksgiving Truthahn kochen wollten.
Die restlichen Bilder findet ihr wie gewohnt in meinem Bilder-Blog. Hier der direkt Link zur Oktoberfest Parade Galerie.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Erstes Dodgeball Spiel
... oder wie auf Tauben schießen... (07.10)
Heute hatten wir unser erstes Dodgeball Spiel. Das ist eine Art Völkerball aber die Regeln sind etwas anders und auch der Ball ist weicher und fliegt nicht nicht schnell. Sonst kann man es aber ganz gut vergleichen.
Wir haben also recht schnell ins Spiel gefunden, da wir es ja aus Schulzeiten noch alle kannten das Spiel. Man spielt hier jeweils 9 Spiele á 5 Minuten oder bis eine Mannschafft gewonnen hat. Wenn man 5 aus den 9 Spielen erfolgreich gemeister hat, kann man aber auch noch bis 9 weitermachen, wenn der Gegner Lust hat. Unserer hatte es... und so haben wir sie letztendlich 8:1 abgezogen.
Zwischenzeitlich war es allerdings etwas langweilig, denn es waren einige Frauen bei unserem Kontrahenten dabei. Wenn die am Ende alleine noch im Feld waren, war es nur noch eine Frage der Zeit bis wir alle abgeschossen hatten. Das Problem war, dass sie nicht genug Kraft hatten, den Ball über unser Feld zu den Mitspielern zu werfen. Wir konnten somit eigentlich jeden Ball abfangen und wieder zurückwerfen.
Unser Team heißt übrigens: Inglorious European Bastards. Als Anlehnung an einen erfolgreichen Film des letzten Jahres. Da wir anfangs nur Deutsche waren wollten wir uns eigentlich "Inglorious German Bastards" nennen (also exakt wie der Film), da aber noch einige Franzosen und Schweizer dazugestoßen sind, haben wir den Namen erweitert.
Das nächste Spiel ist dann 22 Uhr am Dienstag. Wenn wir das auch noch gewinnen, stehen unsere Chancen ganz gut in die Play-Offs zu kommen. Dazu müssen wir dann noch 2-3 der nächsten 5 Spiele gewinnen und dann sieht es ganz gut aus, noch ein paar mehr Spiele im K.O. Modus bestreiten zu können.
Auf jedenfall hat es riesig Spaß gemacht. Teamspiele haben doch einen ganz anderen Reiz, als nur Sport um des Sport willens. Da geht es um Sieg oder Niederlage und das alleine schon lässt den Adrenalinspiegel steigen... ein gutes Gefühl *GG*.
Heute hatten wir unser erstes Dodgeball Spiel. Das ist eine Art Völkerball aber die Regeln sind etwas anders und auch der Ball ist weicher und fliegt nicht nicht schnell. Sonst kann man es aber ganz gut vergleichen.
Wir haben also recht schnell ins Spiel gefunden, da wir es ja aus Schulzeiten noch alle kannten das Spiel. Man spielt hier jeweils 9 Spiele á 5 Minuten oder bis eine Mannschafft gewonnen hat. Wenn man 5 aus den 9 Spielen erfolgreich gemeister hat, kann man aber auch noch bis 9 weitermachen, wenn der Gegner Lust hat. Unserer hatte es... und so haben wir sie letztendlich 8:1 abgezogen.
Zwischenzeitlich war es allerdings etwas langweilig, denn es waren einige Frauen bei unserem Kontrahenten dabei. Wenn die am Ende alleine noch im Feld waren, war es nur noch eine Frage der Zeit bis wir alle abgeschossen hatten. Das Problem war, dass sie nicht genug Kraft hatten, den Ball über unser Feld zu den Mitspielern zu werfen. Wir konnten somit eigentlich jeden Ball abfangen und wieder zurückwerfen.
Unser Team heißt übrigens: Inglorious European Bastards. Als Anlehnung an einen erfolgreichen Film des letzten Jahres. Da wir anfangs nur Deutsche waren wollten wir uns eigentlich "Inglorious German Bastards" nennen (also exakt wie der Film), da aber noch einige Franzosen und Schweizer dazugestoßen sind, haben wir den Namen erweitert.
Das nächste Spiel ist dann 22 Uhr am Dienstag. Wenn wir das auch noch gewinnen, stehen unsere Chancen ganz gut in die Play-Offs zu kommen. Dazu müssen wir dann noch 2-3 der nächsten 5 Spiele gewinnen und dann sieht es ganz gut aus, noch ein paar mehr Spiele im K.O. Modus bestreiten zu können.
Auf jedenfall hat es riesig Spaß gemacht. Teamspiele haben doch einen ganz anderen Reiz, als nur Sport um des Sport willens. Da geht es um Sieg oder Niederlage und das alleine schon lässt den Adrenalinspiegel steigen... ein gutes Gefühl *GG*.
Sonntag, 3. Oktober 2010
Abenteuer Wochenende im Algonquin Provincial Park
... oder wie man das Glück für ein Wochenende bucht... (01.10-03.10)
An diesem Wochenende waren wir im Algonquin Provincial Park. Der liegt eigentlich nördlich etwa 4 Stunden entfernt. Dort war gerade der Indian Summer. Der Park strahlt durch die verschiedenen Ahornarten dort in Rot und Gelb, das ist der Wahnsinn. Wenn ich eigentlich sage, meine ich damit den Weg der zu bevorzugen wäre. Allerdings kann man auch bis zu 5,5h brauchen. Unsere kleine Truppe (der Rest wollte nicht zelten, 0-4°C waren denen zu kalt, die haben ein Hotel genommen und waren auch nur 1 Tage da, aber wir wollten das ultimative Natur Abenteuer). Wir bestand aus 2 Franzosen, einem Schweizer und einer Australierin. Aber ich will nicht mittendrin anfangen...
Denn das Abenteuerwochenende begann viel früher :-) Am morgen hatte geplant meine "Hausaufgabe für die Uni" fertig zu machen. Da die aber enorm kniffelig war, hab ich das Angebot des Professors angenommen und hab mir von ihm nochmal ein paar Tipps geholt. Anschließend ging es zu seiner/meiner Arbeitsgruppe die ich nun auch schon ein wenig kenne (echt dufte Typen!). Die haben mir dann offenbart dass ich auch ein anderes deutlich übersichtlicheres Programm nutzen kann für die Hausaufgabe. Das Programm war leider nur auf einem der Rechner im Labor installiert, so dass ich es dort machen musste. Also bin ich im Labor geblieben bis zur nächsten Vorlesung und nicht nochmal nach Hause (was sich später noch rächen sollte). Also konnte ich auch nicht meinen vorbereiteten Entwurf für die Masterarbeit (für das Treffen am Nachmittag) holen, sondern hab ihn einfach nochmal im Labor ausgedruckt. Nach dem das Treffen mit meinen beiden Professoren hier an Uni Waterloo wegen meiner Masterarbeit (was super lief... nur es gab ein Problem... ich hab eigentlich ein Projekt für eine ganze Doktorarbeit designed... also werde ich wohl nur einen Teil davon schaffen, aber gut...) zu Ende war, bin ich direkt zu Avis mit dem Bus gefahren, wo ich einen Tag zuvor ein Auto reserviert hatte. Als ich dann fast da war, hab ich bemerkt, dass mein Führerschein unter dem Stapel der ausgedruckten Entwürfe für meine Masterarbeit lag. Toll... ohne den bekomm ich das Auto nicht. Irgendwie haben wir das Glück an diesem Wochenende aber für uns gebucht gehabt. Denn beim Aussteigen aus dem Bus hab ich einen Bekannten wiedergetroffen, der auch ein Auto ausgeliehen hat. Der war dann auch so nett und hat mich kurz nach Hause gefahren und dann wieder bei Avis abgesetzt, also hab ich doch noch mein Auto bekommen :-)
Ich war dann auch nicht schlecht überrascht als wir einen Jeep bekommen haben... ein cooles Auto. Vor allem für unser Vorhaben an dem Wochenende gab es nichts besseres als einen geländegängigen Allradler. Und auch einen Stromanschluss von 110V (also normale kanadische Steckdose) hatte das Auto. Nach dem Einkauf ging es dann auch los. Als wir gerade losfahren wollten und ich den Parkplatz verlassen haben, war meine erste Frage als Fahrer: "Ok, jetzt links oder rechts vom Parkplatz herunter?". Ich wusste zwar wo die nächste Highway Auffahrt war, aber als Gag fand ich das lustig. Leider war das kein Gag... denn keiner hat sich über den Weg informiert, jeder hat sich auf jemanden anders verlassen *G*. Und eine Karte hatten wir auch nicht (was sich an diesem Tag auch wieder rächen wird). Da ich meinen Laptop zum Filme gucken mitgenommen hatte (nachdem wir festgestellt hatten wir haben ja Strom zum Aufladen), ging es nochmal kurz zu Uni und dort haben wir uns dann Karte und die Routenbeschreibung direkt aus dem Auto auf den Laptop heruntergeladen. Nun konnte es wirklich losgehen.
Die Autofahrt war auch recht angenehm, bis wir dann uns irgendwann gefragt haben. Wann und wo müssen wir eigentlich den Highway wechseln? Schön und gut die Karte heruntergeladen zu haben, aber dann sollte man sie sich auch ansehen. Nach einem kurzen Stop haben wir festgestellt dass wir schon knapp 80km zu weit waren. Also den nächsten Highway nach Norden (selbst die Highways sind hier zum Teil im Schachbrett Muster angelegt). Leider haben wir auch den irgendwie verpasst, so dass wir den nächsten genommen haben. Auf einer weiteren Pause haben wir dann die letzte Energie vom Laptop gezogen, so dass wir ihn laden musste. Leider hatte aber keiner bedacht, dass mein kanadisches Stromkabel 3 Pins hat, die Steckdose aber nur 2! (3 polige enthalten glaube ich eine Ableitung, die aber nicht zwingend notwendig ist). Ok, also wieder ohne Karte und dann noch auf einem kleinen schlecht ausgeschilderten Highway. Nachdem wir uns irgendwann sicher waren: "Ok, das sieht nicht danach aus, als ob wir hier wenigstens im entferntesten richtig sind" war mein Vorschlag... "Hey! Ich hab einen Kompass, ich weiß dass wir von hier nur nach Norden müssen...". Leider war der Kompass ganz unten im Kofferraum, also haben wir es sein gelassen. Also weiter zur nächsten "Stadt. Dort haben wir dann auch noch einen Subways gefunden der offen hatte. Leider hatte der Verkäufer keinen Plan wo wir lang müssen. Wir haben uns dann aufgemacht und haben im letzten noch geöffneten Kiosk eine Karte von Ontario erwerben können. Zurück im Auto kam dann auch der Subways Verkäufer wieder und hat uns eine Google-Maps Routen Beschreibung mitgebracht, die er schnell zuhause ausgedruckt hat. Das gibt es auch nur in Kanada!
Von da an war es eigentlich kein Problem mehr zum Park zu kommen. 50km vor dem Parkeingang haben wir uns dann 1.30 Uhr auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht einfach nur irgendwo unser Zelt aufzustellen. Die ersten paar Seitenstraßen waren wenig erfolgreich, doch dann haben wir was gefunden. Da hat es sich ausgezahlt einen Jeep zu haben, denn mit einem normalen Wagen wäre man dort nicht hingekommen. Im Licht der Scheinwerfer und meiner Kopfleuchte (danke Jan für die Empfehlung der Kopfleuchte damals im SfU... gute Entscheidung...!) haben wir dann schnell die Zelte aufgebaut und uns schlafen gelegt. Temperatur war so etwas oberhalb des Gefrierpunktes. Mit meinem Schlafsack geht das ja... Dachte ich zumindest. Ein wenig kalt an den Beinen war es dann doch...
Am Samstagmorgen sind wir dann schnell aufgebrochen, wir wollten ja keinen stören. Erstes Ziel: Tim Hortons! Zumindest war das der Plan. Da wir keinen fanden gab es Frühstück im Auto und Kaffee gab es dann später bei Algonquin Outfitters (siehe Bild). Ein toller uriger Outdoor Laden. Dort hab ich mir dann eine Thermo Unterhose, perfekt für die anstehende Tour und die zweite Nacht im Zelt, gegönnt (die hab ich auch bis zum Verlassen des Park Sonntag Abend nicht mehr ausgezogen). Ausgestattet mit ein paar Tipps und Vorschlägen von den Verkäufern ging es in den Park. Unser Plan war ein Zweitages Trip mit allem Gepäck und Übernachten an einem Zeltplatz im Hinterland des Parks. An der Information wurde uns dann der letzte Zeltplatz angeboten... Glück gehabt... dachten wir... denn um den zu buchen müssen wir zum Eingang dieses Wanderweges fahren... 20 Minuten Autofahrt. Zum Glück hat der nette Mann dort mal kurz angerufen. Nach einiger Anspannung waren wir dann auch dort und an der Reihe und ja... der Platz am See im Hinterland war noch frei. Der letzte auf dem gesamtem 35 km langen Wanderweg. Nun war auch alles organisiert. Es war 12 Uhr Mittags unser Ziel stand fest die Rücksäcke waren geschultert und los gehts! (Website of the Algonquin Park: Highland Backpacking Trail is an overnight backpacking trail with loops of 19 and 35 km in length. The challenging trail can be accessed from the Highland Backpacking Trailhead near the Mew Lake Campground, Schwierigkeit: Hoch, Steile Anstiege, Schrägen, spitze Kehren).
Nach 1,5h Stunden der erste tolle Ausblick. Gruppenfoto! Mit 5 Leuten die alle wirklich Natur sehen wollen macht das auch wirklich Spaß so ein Trip. Danach weiter zu einem schönen Platz zum Mittag essen. Dort wollten wir Ravioli machen, doch leider ging unser Kocher nicht... naja... es ging... aber kalt schmecken die nur halb so gut. Gestärkt ging es dann weiter. Ein paar kurze Regenschauer haben uns den ganzen Tag über auch begleitet.
Nach einer kurzen Hochrechnung unserer bisherigen absolvierten Distanz und der noch vor uns liegenden waren wir ein wenig verblüfft. Noch 4 Stunden zu gehen und dann werden wir wohl gerade so noch im Licht angekommen. Aber mit ein wenig Durchhaltewillen, Durchhaltesprüchen und kurzen Pausen haben wir es sogar noch vor unserer geplanten Zeit geschafft! Zelte aufstellen, Holz sammeln und dann Abendessen am Lagerfeuer. Ein paar nette Kanadier hatten uns auch erklärt wie man den Kocher anwirft, somit hatten wir dann auch warme gebackene Bohnen (leider war es das einzige mal dass er funktioniert, am Sonntag hat er wieder gestreikt). Bis etwa 11 haben wir den sternenklaren Himmel und das vollkommen regungslose Wasser des Sees genossen, in dem man sogar den Sternenhimmel gespiegelt sehen konnte. Super... und 3 Sternschnuppen haben dann den Tag perfekt gemacht. Das hätte man nicht erwartet nachdem am Nachmittag das Wetter sehr durchwachsen war. Erschöpft haben wir uns schlafen gelegt und diesmal hab ich dank meiner Thermohose eine wirklich angenehme Nacht gehabt.
Der Sonntag begann dann mit einem ordentlichen Frühstück. Brot und Erdnussbutter (ich hätte nie gedacht dass ich die mal wirklich mögen werde, aber mittlerweile liebe ich sie!) und dann ging es weiter. Obwohl wir 11 Uhr losgelaufen sind, war uns klar dass wir auch wieder nur kurze Pausen machen dürfen, sonst kommen wir erst im dunkeln an. Das hat uns irgendwie aber irgendwie nicht davon abgehalten in einem der nächsten Seen baden zu gehen. Mittag haben wir dann auch dort gemacht. Da leider der Kocher den Dienst verweigert hat, haben wir schnell ein Feuer gemacht. Auch haben wir leider feststellen müssen, dass wir zuwenig Wasser haben. Na gut, aber eine Alternative gibts nicht. etwa 15km noch vor uns, und pro Nase nur 500mL. Das heißt also kurze Pausen und rationiertes Wasser... irgendwie war das aber toll. Das hat gerade den Reiz des Trips ausgemacht... Zähne zusammenbeißen, das Abenteuer genießen, in der Natur sein und auf einigen Komfort verzichten und einfach weiter nach vorne.
Und ob ihr es glaubt oder nicht... wir kamen mit dem letzten Sonnenstrahlen am Auto an! Irgendwie froh da zu sein, aber auch ein wenig traurig den Park verlassen zu müssen und den tollen Trip zu beenden. Die Rückfahrt war dann auch ereignislos und die Dusche nachts um 1 im eigenen Haus und dem anschließenden warmen Bett war auch sehr angenehm.
Mehr Bilder könnt ihr wie immer in einem Online Bilderarchiv sehen. Den Link findet ihr in der rechten Spalte neben dem Blog.
An diesem Wochenende waren wir im Algonquin Provincial Park. Der liegt eigentlich nördlich etwa 4 Stunden entfernt. Dort war gerade der Indian Summer. Der Park strahlt durch die verschiedenen Ahornarten dort in Rot und Gelb, das ist der Wahnsinn. Wenn ich eigentlich sage, meine ich damit den Weg der zu bevorzugen wäre. Allerdings kann man auch bis zu 5,5h brauchen. Unsere kleine Truppe (der Rest wollte nicht zelten, 0-4°C waren denen zu kalt, die haben ein Hotel genommen und waren auch nur 1 Tage da, aber wir wollten das ultimative Natur Abenteuer). Wir bestand aus 2 Franzosen, einem Schweizer und einer Australierin. Aber ich will nicht mittendrin anfangen...
Denn das Abenteuerwochenende begann viel früher :-) Am morgen hatte geplant meine "Hausaufgabe für die Uni" fertig zu machen. Da die aber enorm kniffelig war, hab ich das Angebot des Professors angenommen und hab mir von ihm nochmal ein paar Tipps geholt. Anschließend ging es zu seiner/meiner Arbeitsgruppe die ich nun auch schon ein wenig kenne (echt dufte Typen!). Die haben mir dann offenbart dass ich auch ein anderes deutlich übersichtlicheres Programm nutzen kann für die Hausaufgabe. Das Programm war leider nur auf einem der Rechner im Labor installiert, so dass ich es dort machen musste. Also bin ich im Labor geblieben bis zur nächsten Vorlesung und nicht nochmal nach Hause (was sich später noch rächen sollte). Also konnte ich auch nicht meinen vorbereiteten Entwurf für die Masterarbeit (für das Treffen am Nachmittag) holen, sondern hab ihn einfach nochmal im Labor ausgedruckt. Nach dem das Treffen mit meinen beiden Professoren hier an Uni Waterloo wegen meiner Masterarbeit (was super lief... nur es gab ein Problem... ich hab eigentlich ein Projekt für eine ganze Doktorarbeit designed... also werde ich wohl nur einen Teil davon schaffen, aber gut...) zu Ende war, bin ich direkt zu Avis mit dem Bus gefahren, wo ich einen Tag zuvor ein Auto reserviert hatte. Als ich dann fast da war, hab ich bemerkt, dass mein Führerschein unter dem Stapel der ausgedruckten Entwürfe für meine Masterarbeit lag. Toll... ohne den bekomm ich das Auto nicht. Irgendwie haben wir das Glück an diesem Wochenende aber für uns gebucht gehabt. Denn beim Aussteigen aus dem Bus hab ich einen Bekannten wiedergetroffen, der auch ein Auto ausgeliehen hat. Der war dann auch so nett und hat mich kurz nach Hause gefahren und dann wieder bei Avis abgesetzt, also hab ich doch noch mein Auto bekommen :-)
Ich war dann auch nicht schlecht überrascht als wir einen Jeep bekommen haben... ein cooles Auto. Vor allem für unser Vorhaben an dem Wochenende gab es nichts besseres als einen geländegängigen Allradler. Und auch einen Stromanschluss von 110V (also normale kanadische Steckdose) hatte das Auto. Nach dem Einkauf ging es dann auch los. Als wir gerade losfahren wollten und ich den Parkplatz verlassen haben, war meine erste Frage als Fahrer: "Ok, jetzt links oder rechts vom Parkplatz herunter?". Ich wusste zwar wo die nächste Highway Auffahrt war, aber als Gag fand ich das lustig. Leider war das kein Gag... denn keiner hat sich über den Weg informiert, jeder hat sich auf jemanden anders verlassen *G*. Und eine Karte hatten wir auch nicht (was sich an diesem Tag auch wieder rächen wird). Da ich meinen Laptop zum Filme gucken mitgenommen hatte (nachdem wir festgestellt hatten wir haben ja Strom zum Aufladen), ging es nochmal kurz zu Uni und dort haben wir uns dann Karte und die Routenbeschreibung direkt aus dem Auto auf den Laptop heruntergeladen. Nun konnte es wirklich losgehen.
Die Autofahrt war auch recht angenehm, bis wir dann uns irgendwann gefragt haben. Wann und wo müssen wir eigentlich den Highway wechseln? Schön und gut die Karte heruntergeladen zu haben, aber dann sollte man sie sich auch ansehen. Nach einem kurzen Stop haben wir festgestellt dass wir schon knapp 80km zu weit waren. Also den nächsten Highway nach Norden (selbst die Highways sind hier zum Teil im Schachbrett Muster angelegt). Leider haben wir auch den irgendwie verpasst, so dass wir den nächsten genommen haben. Auf einer weiteren Pause haben wir dann die letzte Energie vom Laptop gezogen, so dass wir ihn laden musste. Leider hatte aber keiner bedacht, dass mein kanadisches Stromkabel 3 Pins hat, die Steckdose aber nur 2! (3 polige enthalten glaube ich eine Ableitung, die aber nicht zwingend notwendig ist). Ok, also wieder ohne Karte und dann noch auf einem kleinen schlecht ausgeschilderten Highway. Nachdem wir uns irgendwann sicher waren: "Ok, das sieht nicht danach aus, als ob wir hier wenigstens im entferntesten richtig sind" war mein Vorschlag... "Hey! Ich hab einen Kompass, ich weiß dass wir von hier nur nach Norden müssen...". Leider war der Kompass ganz unten im Kofferraum, also haben wir es sein gelassen. Also weiter zur nächsten "Stadt. Dort haben wir dann auch noch einen Subways gefunden der offen hatte. Leider hatte der Verkäufer keinen Plan wo wir lang müssen. Wir haben uns dann aufgemacht und haben im letzten noch geöffneten Kiosk eine Karte von Ontario erwerben können. Zurück im Auto kam dann auch der Subways Verkäufer wieder und hat uns eine Google-Maps Routen Beschreibung mitgebracht, die er schnell zuhause ausgedruckt hat. Das gibt es auch nur in Kanada!
Von da an war es eigentlich kein Problem mehr zum Park zu kommen. 50km vor dem Parkeingang haben wir uns dann 1.30 Uhr auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht einfach nur irgendwo unser Zelt aufzustellen. Die ersten paar Seitenstraßen waren wenig erfolgreich, doch dann haben wir was gefunden. Da hat es sich ausgezahlt einen Jeep zu haben, denn mit einem normalen Wagen wäre man dort nicht hingekommen. Im Licht der Scheinwerfer und meiner Kopfleuchte (danke Jan für die Empfehlung der Kopfleuchte damals im SfU... gute Entscheidung...!) haben wir dann schnell die Zelte aufgebaut und uns schlafen gelegt. Temperatur war so etwas oberhalb des Gefrierpunktes. Mit meinem Schlafsack geht das ja... Dachte ich zumindest. Ein wenig kalt an den Beinen war es dann doch...
Am Samstagmorgen sind wir dann schnell aufgebrochen, wir wollten ja keinen stören. Erstes Ziel: Tim Hortons! Zumindest war das der Plan. Da wir keinen fanden gab es Frühstück im Auto und Kaffee gab es dann später bei Algonquin Outfitters (siehe Bild). Ein toller uriger Outdoor Laden. Dort hab ich mir dann eine Thermo Unterhose, perfekt für die anstehende Tour und die zweite Nacht im Zelt, gegönnt (die hab ich auch bis zum Verlassen des Park Sonntag Abend nicht mehr ausgezogen). Ausgestattet mit ein paar Tipps und Vorschlägen von den Verkäufern ging es in den Park. Unser Plan war ein Zweitages Trip mit allem Gepäck und Übernachten an einem Zeltplatz im Hinterland des Parks. An der Information wurde uns dann der letzte Zeltplatz angeboten... Glück gehabt... dachten wir... denn um den zu buchen müssen wir zum Eingang dieses Wanderweges fahren... 20 Minuten Autofahrt. Zum Glück hat der nette Mann dort mal kurz angerufen. Nach einiger Anspannung waren wir dann auch dort und an der Reihe und ja... der Platz am See im Hinterland war noch frei. Der letzte auf dem gesamtem 35 km langen Wanderweg. Nun war auch alles organisiert. Es war 12 Uhr Mittags unser Ziel stand fest die Rücksäcke waren geschultert und los gehts! (Website of the Algonquin Park: Highland Backpacking Trail is an overnight backpacking trail with loops of 19 and 35 km in length. The challenging trail can be accessed from the Highland Backpacking Trailhead near the Mew Lake Campground, Schwierigkeit: Hoch, Steile Anstiege, Schrägen, spitze Kehren).
Nach 1,5h Stunden der erste tolle Ausblick. Gruppenfoto! Mit 5 Leuten die alle wirklich Natur sehen wollen macht das auch wirklich Spaß so ein Trip. Danach weiter zu einem schönen Platz zum Mittag essen. Dort wollten wir Ravioli machen, doch leider ging unser Kocher nicht... naja... es ging... aber kalt schmecken die nur halb so gut. Gestärkt ging es dann weiter. Ein paar kurze Regenschauer haben uns den ganzen Tag über auch begleitet.
Nach einer kurzen Hochrechnung unserer bisherigen absolvierten Distanz und der noch vor uns liegenden waren wir ein wenig verblüfft. Noch 4 Stunden zu gehen und dann werden wir wohl gerade so noch im Licht angekommen. Aber mit ein wenig Durchhaltewillen, Durchhaltesprüchen und kurzen Pausen haben wir es sogar noch vor unserer geplanten Zeit geschafft! Zelte aufstellen, Holz sammeln und dann Abendessen am Lagerfeuer. Ein paar nette Kanadier hatten uns auch erklärt wie man den Kocher anwirft, somit hatten wir dann auch warme gebackene Bohnen (leider war es das einzige mal dass er funktioniert, am Sonntag hat er wieder gestreikt). Bis etwa 11 haben wir den sternenklaren Himmel und das vollkommen regungslose Wasser des Sees genossen, in dem man sogar den Sternenhimmel gespiegelt sehen konnte. Super... und 3 Sternschnuppen haben dann den Tag perfekt gemacht. Das hätte man nicht erwartet nachdem am Nachmittag das Wetter sehr durchwachsen war. Erschöpft haben wir uns schlafen gelegt und diesmal hab ich dank meiner Thermohose eine wirklich angenehme Nacht gehabt.
Der Sonntag begann dann mit einem ordentlichen Frühstück. Brot und Erdnussbutter (ich hätte nie gedacht dass ich die mal wirklich mögen werde, aber mittlerweile liebe ich sie!) und dann ging es weiter. Obwohl wir 11 Uhr losgelaufen sind, war uns klar dass wir auch wieder nur kurze Pausen machen dürfen, sonst kommen wir erst im dunkeln an. Das hat uns irgendwie aber irgendwie nicht davon abgehalten in einem der nächsten Seen baden zu gehen. Mittag haben wir dann auch dort gemacht. Da leider der Kocher den Dienst verweigert hat, haben wir schnell ein Feuer gemacht. Auch haben wir leider feststellen müssen, dass wir zuwenig Wasser haben. Na gut, aber eine Alternative gibts nicht. etwa 15km noch vor uns, und pro Nase nur 500mL. Das heißt also kurze Pausen und rationiertes Wasser... irgendwie war das aber toll. Das hat gerade den Reiz des Trips ausgemacht... Zähne zusammenbeißen, das Abenteuer genießen, in der Natur sein und auf einigen Komfort verzichten und einfach weiter nach vorne.
Und ob ihr es glaubt oder nicht... wir kamen mit dem letzten Sonnenstrahlen am Auto an! Irgendwie froh da zu sein, aber auch ein wenig traurig den Park verlassen zu müssen und den tollen Trip zu beenden. Die Rückfahrt war dann auch ereignislos und die Dusche nachts um 1 im eigenen Haus und dem anschließenden warmen Bett war auch sehr angenehm.
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