Sonntag, 31. Oktober 2010

Midterms und Halloween

... Jesus, kein Wunder warum du denkst dein Vater sei Gott, wenn du so viel säufst ...

Ja, so oder so ähnlich könnte einer der Halloween Aussprüche vom Freitag gewesen sein. Obwohl es nicht schwer wäre Jesus darzustellen, hatten wir nur einen einzigen auf unserer Halloween Party am Freitag in einem anderen Studentenwohnheim. Und irgendwie war dieser Jesus der Brüller auf der Party. Vermutlich weil er nicht nur einmal versucht hat einen ganzen Pitcher (ca. 1L) Bier versucht hat zu exen... und dabei jeweils auch kläglich gescheitert ist :-)
Aber die Feier war sehr lustig, auch wenn wir nicht dachten dass sie draußen steigen wird. Die Mädels und einige andere hat das weniger gefreut, denn z.T. sehr knapp bekleidet wird es da kalt. Da gab es einige Recht freizügige Polizistinne, Cowboys, Krankenschwestern und die ganzen anderen Standardverkleidungen. Schon häufiger habe ich mittlerweile von Kanadierinnen den Ausspruch gehört: "Endlich Halloween, da kann man sich mal richtig als Schlampe verkleiden und keiner kann was sagen"... Aber insgesamt sind die Kanadier da deutlich einfallsreicher. Da gab es Leute die sich als Blackberry verkleidet haben, mehrere Ganzkörper-Teddybären, Plakat, Mounties, Harry Potters und viele weitere. Einer hat sich sogar als Baum verkleidet (ob das Einfallsreich war und nur die letzte Alternative weil er verschlafen hat was zu kaufen, kann ich nur schwer beurteilen), indem er sich einen großen Ast auf den Rücken gebunden hat. Da ich ja weniger der Fasching/Karneval/Halloween Fan bin, hab ich nur meinen Kittel übergeworfen und mit mit Kunstblut beträufelt und fertig war der Chirug.
Die Midterms sind nun auch endlich vorbei. Am Donnerstag hatte ich meine letzten Beiden. Von den 3 Stück lief einer richtig gut und die anderen beiden werden wohl so etwa jeweil 60-70% sein. Das System mit den Hausaufgaben die man hier bekommt, beginnt mich mehr und mehr zu nerven. Am Freitag musste ich noch eine Aufgabe fertig machen, die bis Freitag abgegeben werden musste. Zwar hab ich das geschafft, aber genervt hat es trotzdem. Da lobe ich mir doch unser (zwar mehr und mehr verschultes Bachelor/Master) System, aber welches noch bei Weitem deutlich freier ist, als das Kanadische, was man eigentlich auch fast als weiterführende Schule bezeichnen kann. Sinnbildlicherweise hat unser Professor, der das Austauschprogramm hier in Kanada betreut vor kurzem den schönen Satz gesagt: "Das kanadische Universitätssystem ist Eltern getrieben"... nach dem Motto: Kind, ich zahl jedes Jahr alleine 15000$ Studiengebühren für dich, trödel nicht rum und sieh zu das du fertig wirst und selber Geld verdienst. Selbstentfaltung, Fehler machen, Kurse mal nicht bestehen oder auch mal 1-2 Kurse machen, die einem Spaß machen, aber dem Ende des Studiums nicht näher bringen... Fehlanzeige! Das führt dann auch gerne mal dazu dass meine Studenten auf der Bibliothekstoilette trifft die mit Badelatschen, Trainingshose und Gammelshirt rumlaufen und aussehen, als ob sie seit 3 Tagen kein Tageslicht oder die Welt außerhalb der Bibliothek gesehen hätten. Schlafende Studenten in der Bibliothek gehört ja mittlerweile zur normalen Wahrnehmung... vor allem die Asiaten oder asiatische stämmigen Kanadier treiben das auf die Spitze habe ich das Gefühl. Das hat dann halt auch die Auswirkung, dass das System so eingerichtet ist, dass auf jeden Fall irgendwie jeder Kurs bestanden. Auch die Denkweise ist so... ja, bitte gebt uns mehr Hausaufgaben, aber reduziert dafür die Gewichtung der Endprüfung (die nur bei 50-60% der Gesamtnote des Kurses liegt). Ok, genug über das System gelästert... ich hab auch von anderen Austauschstudenten gehört, dass sie das kanadische System besser finden... ich finde das jetzt nicht, aber das darf ja jeder selber entscheiden. Auf jedenfall bin ich froh, demnächst endlich mich überwiegend auf meine Masterarbeit konzentrieren zu können und endlich wieder selbstbestimmt und selbstständig arbeiten zu können (Labor- und Büroschlüssel hab ich mittlerweile auch alle).

Das war mal wieder ein Blog ohne Bilder. Nachschub wird es aber dann spätestens Mitte November geben, wo wir dann für 3 Tage nach Chicago fahren werden (8-10 Stunden Fahrt, je nachdem wie lange wir an der amerikanische Grenze warten müssen). Wer ein paar gute Tipps hat, was man dort sehen sollte, ich bin für jeden Tipp dankbar.

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