Montag, 6. Juni 2011

Urlaub an der Westküste (22.04-04.05) - Erster Teil

Nachdem ich am Donnerstag meine vorerst letzte Klausur geschrieben habe war erstmal Umzug angesagt. Da wir keinen Transporter, sondern nur einen Toyata Camry mit Hybridantrieb (wirklich nett zu fahren mit Elektromotor) mussten wir häufiger fahren. Die Akkus brauchen halt doch etwas mehr Platz, daher ist der Kofferraum etwas kleiner. Bis 23 Uhr haben wir dann auch alles umgeräumt. Aber das Zimmer in dem wir in der neuen Wohnung alles unterstellten war dann auch vollkommen zugebaut. Anschließend gab es dann noch eine kleine Feier mit allen international Students die noch da waren. Weil ich immer noch ein wenig zu tun hatte hab ich von halb 2 bis 2 nochmal etwas gepackt und um 3 ging es dann ja schon nach Toronto auf den Flughafen. Den Flug um 7 Uhr hatten wir uns extra herausgesucht, da wir so dann noch etwas von dem Tag in Vancouver haben. Das hat auch geklappt, denn pünktlich um 9 ist der Flieger dann gelandet. Nachdem einchecken im Hotel haben wir dann nochmal ne kleine Stadttour gemacht. Halt wo unsere Nase uns gerade hingeführt hat.
Nach einer Weile kamen wir dann am Stanley Park an und da das Wetter so toll war, haben auch wir uns ein paar Räder geliehen und sind einmal durch den Park gefahren. Wirklich zu empfehlen. Anschließend haben wir bei etwas live Musik am öffentlich Strand unter Palmen den Abend ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen ging es dann zeitig raus. Nach einem kleinen Frühstück und Café bei Starbucks haben wir dann das Auto bei Avis geholt. Gar nicht so einfach, denn im Gegensatz zu Chris unserem Avis-Mann hier in Waterloo, wollten die mir nicht erlauben einen unter 25 Jährigen Zweitfahrer zu haben. Na gut, da haben wir halt Clemens auf beide Autos eingetragen und sind so die Tour halt mit 2 Autos und 3 Fahrer gefahren. Nächstes Ziel war MEC (Mountain Equipment Coop, ähnlich wie Globetrotter aber mit viel mehr Eigenmarken... und es ist ein Club. Um dort einzukaufen muss man also erst ein lebenslange Mitgliedschaft für 3$ kaufen). Dort haben wir uns dann zum Teil mit neuen Schlafsäcken ausgerüstet. In Banff und Jasper sollte es wohl bis zu -5°C werden und so haben wir uns lieber mal einen etwas Wärmeren gekauft (was sich später auch ausgezahlt hat). Gas für die Kocher musste auch noch besorgt werden und weil wir ins Bärengebiet gegangen sind, haben wir uns sicherheitshalber auch noch ne Bärenwumme gekauft (eine Art Kugelschreiber, wo man einen Silvesterböller draufschreibt, denn man dann durch einfach loslassen ein paar Meter weit schießen kann und der ganz schön laut knall... ja wir konnten es uns nicht verkneifen den am ersten Abend in der Wildniss mal auszuprobieren...).

Nach einem Großeinkauf und dem Packen der Autos ging der Roadtrip dann los. Die erste Etape war etwa 1000km. Auf halber Strecke haben wir uns dann einen Zeltplatz gesucht. Und weil wir arme Studenten sind haben wir uns bei MEC auch noch das Buch "Kostenlos Zelten in British Columbia" gekauft. Und direkt am ersten Abend hat es sich schon ausgezahlt. Auch wenn die häufig Plätze etwas abseits sind, man ist für sich alleine und sie kosten nichts. Ob es den Autos manchmal so gut getan hat, mag ich bezweifeln, aber glücklicherweise waren die ja nur gemietet ;-) Wir sind an den ersten beiden Tagen dann durch Steppen gefahren, wo ohne Bewässerung wohl fast gar nichts gewachsen wäre. Vorbei an riesigen Weinanbaugebieten und Weiden mit teilweise tausenden Tieren. Die Städte Princeton, Keremos, Penticton oder Kelowna würde ich nicht zwangsweise als schön beschreiben. Touristenorte mit einer großen Straße und dutzenden Einkaufszentren, Hotels und Fast-Food "Restaurants". Für die nächste Nacht im Freien hatten wir dann etwas weniger Glück. Irgendwie haben die Kilometerangaben aus dem Buch nicht zu Realität gepasst, so dass wir dann zwecks Dunkelheit passen mussten und uns auf einem Rastplatz bequem gemacht haben. Da wir aber nicht an der Straße schlafen wollten sind wir ein Stück ins Gebüsch und ach was für ein Wunder... Schienen. Na gut, lieber an den Schienen als an der Hauptstraße. Zeltaufbauen und schlafen legen. Wieviele Züge genau vorbeikamen, darauf konnten wir uns am nächsten Morgen nicht einigen. Die Zahlen schwankten zwischen 2-5. Auch wenn wir sie nicht gesehen haben, dass die alle verdammt lang waren, darin waren wir uns alle einig.

Dienstag, 19. April 2011

Mein erster Besuch aus Deutschland (29.03 - 04.04)



Am Dienstagabend bekam ich von Jan, Holger und Erik Besuch. Als Kehrpaket gabs Kaffee, Mehl, Sauerteigbrot und Köstritzer Schwarzbier. Also genau die Sachen die man nur mit Mühe oder auch mal gar nicht hier in Kanada findet. Nachdem herzlichen Empfang mussten wir auch erstmal darauf anstoßen, hatten uns ja schließlich ne Weile nicht gesehen.Daraus ergab sich auch dass wir uns bei dem einen oder anderen Bier eine ganze Menge zu erzählen hatten. Die Nacht war daher nicht sonderlich lang.

Am nächsten Morgen gings dann nach einem ausführlichen Frühstück Richtung Toronto, Kanadas größter Stadt. Das fast schon beschämende war, dass ich mich nicht mal wirklich besser auskannte als die drei. Selbst wenn ich nur eine Autostunde entfernt wohne, habe ich es bisher noch nicht zustande gebracht mal dorthin zu fahren. Aber diesmal war es soweit. Unser erstes Ziel war auch erstmal der Hafen, wo bei frühlingshaften 15°C zwar noch nichts los war, aber der Blick auf eine Großstadt von einem Ufer aus, hat doch immer einen besonderen Charm. Als nächstes Ziel wollten wir uns einen Überblick verschaffen und sind daher zum CN-Tower. Wir waren fast die einzigen Besucher hatte man das Gefühl. Somit waren wir recht schnell oben und mussten nicht ewig warten. Von da oben kann man wunderbar kleine Flugzeugen beim Starten zusehen. Denn direkt am Hafen liegt eine kleine Insel mit einem Flughafen. Die sehen aus etwa einem halben Kilometer Höhe aber eher wie Spielzeuge aus. Besonders interessant war der Glasboden. So etwas kannte ich zwar schon aus Chicago, aber man braucht trotz alledem erst einmal ne Sekunde um sich darauf zu trauen. Wenn man einmal draufsteht, hat man auch erstaunlich wenig Respekt davor und springt schon mal leicht ein wenig darauf herum. Wir haben uns dann noch den Skypod gegönnt, der nochmal 101m höher liegt (auf 447m total). Von dort ist auch das nette Bild von Torontos Downtown entstanden.

An dem Tag gab es auch gleich 2 mal lecker essen. Zum Mittag gings in Chinatown zum Asiaten (wohin auch sonst *G*) und abends hatten wir uns in Waterloo zum Chicken Wings essen verabredet. Es gab "All-you-can-eat" und davon haben wir reichlich Gebrauch gemacht. Wegen uns 9 Leuten mussten eine Menge Hühnchen dran glauben. Da tat mit Erik als einziger Vegetarier am Tisch fast ein wenig Leid. Chicken Wings sind nicht wirklich kanadische, aber zumindest kommen sie hier vom Kontinent.
Am nächsten Tag haben sich Jan, Holger und Erik dann Toronto nochmal alleine angesehen. Am Abend waren wir dann noch Einkaufen (48 Flaschen Bier für 68$...) und haben den nächsten Tag besprochen. Denn eigentlich wollten wir ja in den Algonquin Park, aber da der Wetterbericht nur von Regen gesprochen hat, musste ein Alternativplan her. Daher gings dann am nächsten Morgen in aller Früh (naja... um 8 Uhr) nach Montréal. Mein insgesamt dritter Besuch und vermutlich nicht der Letzte. Interessanterweise sind wir im gleichen Hotel wie über Silvester untergekommen (das Frühstück war noch nicht besser...). Dort kannte ich mich allerdings aus und konnte direkt am Freitagabend eine Rundführung durch den Hafen und die Altstadt geben. Leider war die Kirche Notre-Dame schon geschlossen, denn die ist immer einen Besuch Wert, auch wenn man Eintritt zahlen muss. Dort ist auch jeden Abend ein Lichterspektakel mit Orgelmusik, was vermutlich auch sehr cool ist, aber auch dafür waren wir zu spät. Später ging es nochmal für einen Abstecher in die Underground City. Ich hab die drei glaube ich etwas verwirrt, als ich schnurgerade in einen Klamottenladen marchiert bin, mit der Ankündigung in der Untergrundstadt zu wollen. Aber ich konnte mich noch erinnern das dort ein Zugang war. Und ich hatte mich nicht geirrt. Ohne die Sonne einmal zu sehen sind wir in drei unterirdisch verbundene unterirdische Einkaufszentren gelaufen... Dort gabs dann auch die Québer Spezilität Poutine. Nach einem kurzen aber guten Mahl in Chinatown (in dem Laden war ich jetzt auch schon dreimal...) und einem letzten Absacker im Irish Pub (nicht mehr in Chinatown *G*) gings dann zurück ins Hotel.

Fast schon Tradition ist der Aufstieg auf den Mont Royal. Da man mit der U-Bahn schon deutlich schneller ist als zu Fuß, haben wir uns direkt von Anfang an ein Tagesticket geholt. Nachdem wir den Berg bestiegen haben und den Ausblick genossen haben, ging es wieder bergab. Am Fuße des Stadtbergs liegt auch das Museum des Beau Arts (Museum der schönen Künste). Da die Daueraustellung dort frei ist, haben wir dort mal einen Blick hinein geworfen. Erik ist dann noch ein Weilchen geblieben, während wir uns entschieden einmal zum Olympiastadium zu fahren. Auf den Turm wollten wir nicht hoch, denn von oben hatten wir die Stadt ja schon gesehen. Stattdessen ging es in den Biodome. Ein Indoor Zoo, der aber wirklich sehr sehenswert ist. Pinguine, Otter, Vögel, Krokodile, Stachelschweine und sehr drollige Äffchen haben wir gesehen (einfach mal einen Blick in mein Webalbum werfen). Die Biber haben sich leider vor uns in ihrem Bau versteckt (ich hab mir aber fest vorgenommen, noch einen zu sehen). Auch ein Lux war zu bestaunen, allerdings ist der nur im Kreis gelaufen, so dass wir annehmen, dass der schon ein Rad ab hatte.

Da wir noch eine Weile Zeit hatten sind wir auch nochmal auf die Isle de Notre-Dame gefahren mit der U-Bahn. Vorbei an der wirklich guten Fotoausstellung, hin zur Biosphere. Von da ging es dann hinüber auf die Isle de St. Helen, die die Rennstrecke und das Casino beherbergt. Das letzte mal war von der Rennstrecke nicht viel zu sehen, da noch alles unter Schnee begraben lag. Diesmal war aber alles gut zu sehen... und am Asphalt haben die nicht gespart, wunderbar glatt. An Kurve Nummer 10 haben wir uns einmal dort possitioniert wo man als Zuschauer auch stehen könnte. Von dort hat man wirklich eine super Sicht über diese spannende Kurve wo man sicher einige Überholmaneuver erleben könnte. Das Rennen findet ja Anfang Juni statt... noch bin ich am Überlegen, ob ich mir es nicht einfach mal gönne und dort hinfahre. Wären die Preise nicht so hoch, hätte ich längst meine Karte bestellt. Von dort kann man auch gut an die ehemalige Olympiarennstrecke für Bootrennen (Kanu, Rudern usw.), die aber nicht mehr den Eindruck erweckt als würde sie sehr häufig verwendet. Was bei mir auch fast Tradition werden könnte, ist einmal mindestens pro Montréal Besuch "Smoked Meat" essen zu gehen. Nachdem ich schon so davon geschwärmt hatte, wurden die beiden auch nicht enttäuscht. Für Erik hätten wir auf der Speisekarte glaube ich nicht einmal was gefunden, da jedes Gericht soweit ich mich erinnere Fleisch enthalten hätte, aber getroffen haben wir uns ohnehin erst später im Hotel. Nach einer kurzen Entspannung im Zimmer haben wir festgestellt, dass Maren und Martin auch in Montréal waren (zwei weitere Braunschweiger Biotechs). Mit denen haben wir uns noch auf ein Bierchen getroffen und dabei dann auch erfahren das David auch in der Stadt war (noch ein Braunschweiger Biotech). An dem Wochenende schien Montréal wohl bei Biotechs aus BS besonders beliebt gewesen zu sein.

Dann war das Wochenende und Jan, Holger und Eriks Zeit in Kanada auch schon wieder vorbei. Die drei haben sich noch ein paar Tage in den Staaten herumgetrieben, bevor es für sie wieder zurück nach Deutschland ging. Für mich war der Urlaub dann auch vorbei. Die nächsten Tage bedeuteten viel Arbeit. Allerdings muss ich euch leider schon wieder neidig machen, denn nachdem ich am Donnerstag umziehe, gehts am Freitag nach Vancouver an die Westküste und in die beiden weltbekannten Nationalparks Banff und Jasper in die Rocky Mountains.

Freitag, 15. April 2011

Ostern

Bin gerade etwas stutzig geworden, als ich die Preise für Lindt Schoko Osterhase gesehen habe... da bin ich doch froh dass ich aus Deutschland welche bekommen habe. Vielen Dank nochmal dafür ;-)

Montag, 4. April 2011

Gruppenfoto im CLV (27.03)

... oder wie man 50 Leute auf ein Foto bekommt ...

Da hier das Semester bald schon wieder vorbei ist (manchmal rasst die Zeit wirklich verdammt schnell) hat Patrick den Vorschlag gemacht ein Gruppenfoto vom Columbia Lake Village zu machen wo wir alle wohnen. Auch wenn ich mich immer mal wieder über einige Sachen (Matratze, Mitbewohner, Kontrollen...) beschwert habe, so hatte das Wohnen hier doch einen unvergleichlichen Vorteil... man lernte Leute aus aller Welt kennen. Das sieht man dann auch schon auf dem Foto, denn dort befindet sich nur 2 oder 3 Kanadier. Der Rest kommt aus Frankreich, England, Schweden, Japan, Schweiz, Niederlanden, Norwegen und natürlich Deutschland. Insgesamt hab ich dadurch einen vollkommen anderen Blick auf Europa bekommen. Wenn man ein so ein Gemeinschaftsgefühl einmal irgendwo außerhalb Europas erlebt hat, fühlt man sich eher als Europäer denn als nur Bewohner eines der vielen Länder der EU.

Eindeutig zuviele Leute um sie alle aufzuzählen

Letzter Tag auf der Insel zwischen Hudson und East River (26.02)

Am vierten Tag sind wir dann zu dritt aufgebrochen. Simon hat sich in der Zeit das Technik Museum auf Manhatten angesehen, auf dem man auch eine Concorde und einen amerikanischen Flugzeugträger ansehen kann. Während die anderen eine Verwandte besucht haben die schon seit vielen Jahrzehnten auf Long Island bei New York wohnt.

Der Plan war Downtown Manhattan noch ein wenig unsicher zu machen. Dafür ging es zuerst zum Pier 17, der in den Sommermonaten vermutlich vollkommen überfüllt ist. Irgendwo aber auch nachzuvollziehen, da man einen schönen Blick auf die Brooklyn Bridge, den Hudson River und Manhatten hat. Mit dem Wassertaxi kann man auf die andere Flussseite übersetzen oder Bootstouren auf dem Hudsonriver unternehmen. Anschließend ging es in den Financial District, in dem am Wochenende aber nicht viel los ist und recht wenig Leute zu sehen sind. Diesmal haben wir den Stock Exchange in der Wallstreet auch bei Tageslicht gesehen und uns darüber lustig gemacht dass direkt gegenüber ein Fitnessstudie ist. Vermutlich nur für Börsenmakler bezahlbar, die in ihrer Mittagspause sich einen Burger reinziehen und danach aus schlechtem Gewissen wenigstens für 20 Minuten mal ins Fitnessstudio gehen. Dort steht auch ein Denkmal welches daran erinnert, dass George Washingtion an dieser Stelle als erster Präsident seinen Eid auf die amerikansche Verfassung geschworen hat. Auch wenn wir es uns nicht leisten konnten haben wir Tiffanys einen Besuch abgestattet. Die meisten Schmuckstücke hatten nicht einmal Preisschilder, dass erschien mir schon wie ein Zeichen. Aber wenigstens wurde uns die Tür beim Betreten und Verlassen von einem gut gekleideten Herren geöffnet. Ich glaube das funktioniert meistens schon ganz gut als Abschreckung für (zumindest die meisten...) Touristen oder so.

Dann ging es weiter zur Trinity Church, die heutzutage als Mahnmal für den 11.September dient. Dort wurden die Helfer und Angehörigen in den Tagen des Terrorakts körperlich als auch seelisch versorgt. Das dort der Stuhl von George Washington stand auf dem er während der Messen gesessen hat geht daneben komplett unter. Von dort aus ging es den Broadway hinauf an Little Italy vorbei und hinein nach Soho. Das Viertel ist eine einzige Einkaufsmeile mit Galerien und Boutiquen, die sogar bezahlbare Kleidung anbieten (im Gegensatz zu denen auf der 5th Avenue). Vollkommen überlaufen, so dass stehen bleiben gar nicht möglich war (natürlich... es war Samstag).

Nachdem wir uns dann mit Simon getroffen hatten ging es zu den Vereinten Nationen. Dort kamen wir aber leider nicht mal in die Nähe der Gebäude, da das Gelände schon geschlossen war. Somit konnten wir das Gebäude nur von hinten durch den Zaun betrachten. Die Führungen in der Woche sollen wirklich gut sein, da kommt man sogar in die Räume wo der Sicherheitsrat und die Zentralversammlung tagt. Aber vielleicht kommt man nochmal nach New York um sich das anzusehen. Mit einem letzten Abstecher vorbei am deutschen Konsulat endete dann auch unser Trip. Zum Besuchen ist New York eine nette Stadt, aber zum Leben könnte ich es mir definitiv nicht vorstellen.

Drei auf einen Streich (25.02)

... oder auch Tag Nummer 3 in New York City ...

Erstmal war Ausschlafen angesagt. Da ich ein neues Objektiv für meine Kamera haben wollte, hab ich dann erstmal nachgesehen wie lange B+H auf hat. Als ich dann feststellte, das die folgenden Samstag gar nicht und heute nur bis 2 Uhr aufhatte, war der rühige Morgen dann direkt zu Ende. Also schnell alles packen und ab zur Metro. Glücklicherweise war direkt in der Nähe eine U-Bahn Station, so dass ich rechtzeitig da war. Der Begriff Superstore war allerdings ein wenig untertrieben. Auf 2 Etagen gab es alles was sich das Fotografen Herz vorstellt. Wenn man etwas für seine Spiegelreflex braucht, dann muss man sich erstmal anstellen. Ein bisschen wie beim Ticketschalter. Wenn du an der Reihe bist wird dir eine Nummer angezeigt zu der man dann geht um beraten zu werden. Ich hab nicht gezählt, aber es waren mindestens 100 Verkäufer... Die beraten einen dann und holen einem die Sachen zum Testen, echt ganz cool. Wenn man sich dann entschieden hat, bekommt man sein Produkt kurz in die Hand und danach wandert es in eine Kiste und verschwindet auf einem Rollband. Man bekommt die Rechnung, mit der man dann an einer der Kassen bezahlt und danach bekommt man dann seine Sachen an der nächsten Station.

So endlich hatte ich das Objektiv (wen es interessiert das EF-50 1,4 von Canon). Bis wir uns wieder treffen wollten waren noch 3 Stunden. Die anderen sind zum Flat Iron gelaufen und dann zu Macys, dem größten Kaufhaus der Welt wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Also mal ein bisschen durch Manhatten laufen. Ich hätte allerdings als erstes mal etwas essen sollen, denn für etwas mehr als eine Stunde bin ich hungrig und ohne großartige Orientierung der Nase nach durch Midtown gelaufen. Dabei stand an wirklich jeder Ecke ein Hotdog Stand. Irgendwann hab ich mir auch mal eine geholt, allerdings muss man wissen, dass man Kraut oder Zwiebeln extra ordern muss. Da ich das nicht getan habe, gabs halt nur ein Würstchen im Brötchen mit Senf, aber na gut, erstmal wwas um den größten Hunger zu stillen. Danach war ich auch wieder etwas konzentrierter und bin nicht mehr die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen... Vorbei der der Rückseite des Rockefeller Centers wo wir 2 Tage zuvor auf der Aussichtsplatform waren zum MoMA (Museum of Modern Arts). Ich hab wenigstens von außen mal vorbeigeschaut. Von außen ein eher hässliches Gebäude... die Austellung soll aber wirklich gut sein und viele der Exponate hat man irgendwo schon mal gesehen. Aber dafür war keine Zeit. Mittlerweile hatte ich mich auch schon wieder Richtung Macys vorgekämpft wo wir uns treffen wollten. Ich war auch fast der Erste dort. Daher hab ich dann nochmal einen kurzen Abstecher zum Empire State Building gemacht, was nur 2 Blocks entfernt war. Von unten hoch zusehen ist gar nicht so einfach, da dort so viele Leute langlaufen. Nette Architektur, aber die Höhe beeindruckt einen nach so vielen Hochhäusern die man hier schon gesehen hat dann auch nicht mehr.

Mit der U-Bahn ging es dann zur Brooklyn Bridge. Eines der Wahrzeichen Manhattans und die erste Brücke die nach Brooklyn geht. Mittlerweile sind es ja ein paar mehr, aber die Brooklyn Bridge ist meiner Ansicht nach noch immer die mit Abstand schönste. Dort kam ich auch erstmal richtig dazu das Objektiv zu nutzen. Nach ein paar Fotos war ich auch direkt überzeugt, dass es ein lohnender Kauf war.

Sonntag, 20. März 2011

Zweiter Tag am Big Apple (24.02)

... oder was Memphis mit New York zu tun hat ...

Am nächsten Tag haben wir uns zeitig auf den Weg besucht der Dame in grün einen Besuch abzustatten. Nach dem wir die Tickets gekauft haben mussten wir dann auch nur noch etwa eine Stunde warten bis wir auf eine Fähre zu Liberty Island kamen. Die Fahrt dorthin war etwas windig, aber das hatten wir die Tage häufiger mal. Die Ablegestelle befindet sich direkt an der Spitze von Manhatten, so dass man auf der Fährfahrt einen herrlichen Blick auf die Skyline bekommt. Wenn man sich dass so ansieht wie die ganzen Wolkenkratzer auf dieser kleinen Insel stehen, hat man fast das Gefühl die müsste doch im Meer versinken. Wie eine Wand erheben sich die ersten Gebäude, nur im im Hintergrund von noch höheren Gebäuden überragt zu werden. Leider war das Wetter morgens noch sehr wolkenverhangen, was den Genuss ein wenig beeinträchtigt hat.

Nach ein paar Minuten haben wir uns dann der Freiheitsstatue genähert. Aus mittlerer Entfernung ist man fast etwas enttäuscht dass sie so klein ist. Sobald man dann aber direkt vor ihr steht, erkennt man dass sie doch recht groß ist (die Dimension verschieben sich in der Stadt hier ein wenig). Gerade als wir die letzten Bilder gemacht haben, hat sich dann die Sonne auch mal blicken lassen, so dass wir noch ein paar schöne Fotos machen konnten. Ein kleiner Spaziergang um die Insel lohnt sich dort wirklich. Und der Blick auf New York ist von dort wirklich mitreisend.

Von Liberty Island aus hat man dann entweder die Chance direkt wieder zurück nach Manhatten zu fahren oder weiter nach Ellis Island, wo früher die meisten Einwanderer die über den Atlantik kamen durchmussten. Dort wurde dann Identität festgestellt und medizinsche Checks durchgeführt und so weiter. Ein ganz ansehnliches Museum was dort errichtet wurde. Weiterhin können dort auch Amerikaner ihre Vorfahren ausfindig machen... dort befindet sich nämlich das große Archiv in dem alle Unterlagen über Einwanderer gesammelt wurden. So kann man dann versuchen herauszufinden wann und von woher die Familie in die USA eingewandert ist.

Als wir wieder zurück waren sind wir dann mal durch den Financial District gelaufen. Da wo die ganzen Banken und Versicherungen ihre Büros haben. Nach einer Weile lassen einen die meisten Hochhäuser dann auch recht kalt und es muss schon ein besonders schönes Gebäude sein dass man länger als ein paar Sekundenbruchteile hinschaut. Unser Ziel waren der Bulle auf der Wallstreet. Und ja, auch wir haben uns mit dem Bullen abgelichtet. Dabei waren nicht alle Bilder von vorne, sondern wir haben auch Fotos gemacht neben dem durchaus stattlichen Gemächt des Bullen *G*. Die Börse haben wir dann auch noch im Vorbeigehen mitgenommen und plötzlich standen wir dann vor Ground Zero. Eines der neuen Gebäude wurde ja schon hochgezogen, trotzdem befinden sich dort immer noch 2 riesiege Löcher im Boden umgeben mit Bauzäunen. Nicht wirklich spektakulär. Eine Gedanktafel erinnert am nächsten Gebäude an die Verstorbenen. Nachdem wir das abgehakt hatten ging es zum Essen nach Hells Kitchen. Das war früher ein Ganoven-Viertel und ist jetzt ganz schön zum Ausgehen und Essen. Viel Zeit blieb allerdings nicht, da wir ja Karten für ein Broadway-Muscial hatten. Wir haben uns Memphis angesehen, in dem es um die Entstehung des Rock and Roll ging. Wirklich beeindruckend und die musikalische Klasse war wirklich spitze.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Start spreading the news... New York, here we come ... (22.02-23.02)

... oder wo ist eigentlich die Besucherplatform auf dem Empire State Building ...

Am Dienstagmorgen sind wir nach dem Frühstück erstmal von Boston nach New York gefahren. Das Wetter war zwar noch recht kalt, aber dafür ohne Schnee. Und die gute Nachricht war auch dass in New York zwischen 5 und 11°C sein sollten. Endlich Frühling. Unseren Weg zum Hostel haben wir auch recht gut gefunden. Im Stau standen wir nur ein wenig. Aber vor dem Hostel in Brooklyn angekommen, war uns nicht ganz bewusst ob wir richtig sind. Von außen ließ nichts auf ein Hostel schließen. Wir wurden dann auch sehr freundlich von der Verwalterin begrüßt. Geld sollten wir irgendwann mal die Tage bezahlen. Insgesamt waren die Zimmer ganz ok. Selbst die recht weichen Betten gingen. Allerdings gab es zwei Probleme. Nummer eins war ein etwa 50 jähriger Alternativer, überzeugter Sozialist, Anti-Kapitalist und vollkommen selbst-überzeugter Journalist der im Hostel wohnte. Von dem durften wir uns dann auch einmal anhören, dass wir besser die dt. Geschichte mal studieren sollte... denn seiner Meinung hat Hitler seine ganzen Verbrechen und den Krieg nur begangen, wegen dem Geld der Amerikaner (als ob sich die ganze Welt nur um amerikanische Interessen drehen würde). Problem 2 grinste mich am letzten Tag unverholen an und versteckte sich dann wieder... ne Ratte. Auf unserer Heimfahrt merkten wir dann auch dass die unser Brot angenagt hatten. Ich glaube sowas ist in New York üblich. Wenn irgendwo in der Nachbarschaft sich ein paar Ratten ansiedeln sind die bald überall und viel kann man dagegen nicht tun.
Aber nun zu den schönen Dingen. Davon gabs nämlich einige... So sind wir am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein auf unseren ersten Spaziergang aufgebrochen. Mit der Metro ist es verdammt leicht nach Manhatten zu kommen und die Ticketpreise sind wirklich erschwinglich. Einmal in den Untergrund eingestiegen kann man überall in Manhatten fahren, ohne eine weitere Karte zu lösen. Und meistens waren wir gar nicht so lange unterwegs... und selbst wenn man mal zu einer ungünstigen Zeit an die Haltestelle kam, dann musste man auch selten lange warten.

Erstmal ging es zum Guggenheim Museum. Ganz anschaulich von der Architektur, aber zu einem Museumsbesuch haben wir uns dann nicht hinreisen lassen. Nächstes Ziel war der Central Park den wir durch das Engineering Gate betreten haben... da haben wir auch ein Foto gemacht. Nur das mich die anderen  nicht mit aufs Bild lassen wollten, weil ich in Deutschland ja kein Ingenieur bin ... Frechheit ... Aber ich nehm solche Stichelein ja mit Humor. Selbst im Winter/Frühling ist der Central Park schon beeindruckend. Man muss erstmal einmal durchlaufen um die schiere Größe zu begreifen. Dort haben wir dann auch ne Weile ne Seifenblasenkünstler zugehen und etwas mitgemacht. Nicht gerade alltäglich sieht man Seifenblasen von bis zu 2 Metern Durchmesser. Nach einem kleinen Abstecher zum Metropolitan Museum of Arts folgten wir der Fifth Avenue die sich einmal durch ganz Manhatten zieht. Vorbei an den ganzen sündhaft teuren Boutiquen und in einige der Kirchen, die das Stadtbild wirklich sehr vielseitig machen, ging es zum Rockefeller Center.

Dort auf dem Platz vor dem Gebäude steht jedes Jahr der riesige Tannebaum und es befindet sich auch eine Schlittschuhfläche direkt im Schatten des Wolkenkratzers (das Bild ist von der anderen Seite). Dort haben wir uns erstmal geteilt und wir haben uns die Grand Central Station angesehen. Eine riesige Halle die von ihren Ausmaßen eher an eine Kirche erinnert. Dort lohnt es sich auch wirklich mal über Treppe aus der unteren Etage in die Halle zu gehen. Wirklich beeindruckend. Dann ging es wieder zurück zum Rockefeller Center wo wir auch nach insgesamt etwa 1.5 Stunden auf dem Dach waren... pünktlich zum Sonnenuntergang. Das schöne ist dort, dass man wirklich draußen ist. Glas an allen Seiten auf der unteren Ebene verhindert das herunterfallen. Wenn man noch eine Etage bis ganz auf die Spitze geht, dann hat man einen unvergleichlichen ungehinderte Ausblick auf ganz New York City... unter anderem auf das World Trade Center. Dabei kam dann auch die Frage auf wo sich eigentlich die Aussichtplatform des Empire State Bildings befindet? Da es dunkel war musste man nur auf die Blitze der Leute auf dem anderen Gebäude zu warten... denn wir haben die fotografiert und die uns. 250m tiefer ging es dann weiter Richtung Times Square. Als ich dort dann ein Foto machen wollte, dachte ich direkt ich spinne. Von den Daten die mir meine Kamera von der Lichtmessung gab hätte es auch ein bewölkter Mittag sein können so hell war es... Alles voller Menschen, und dabei ist es am Abend bei Weitem noch nicht so schlimm wie am Tage... Mit den typischen Touri-Geschenken (I love NYC) haben wir uns in den dortigen Souvenirläden dann auch eingedeckt. 12$ für 5 Shirts... am Central Park wollten die noch 10$ für ein T-Shirt haben.

Nach so einem Tag waren wir dann auch froh wieder zurück zu sein. Ein toller, wenn auch intensiver Tag am Big Apple ist vorbei...

Montag, 21. Februar 2011

Massachusetts Intitute of Technology (MIT) und Havard University (21.02)

... oder auch warum man im Urlaub im Vorlesungssaal sitzt ...

Denn genau das haben wir getan wenn auch nur für wenige Minuten. Am Montag sind wir mit der Metro zum MIT (Massachusetts Institute of Technology) gefahren. Wir hätten auch eine dreiviertel Stunde laufen können, aber bei fast -15°C haben wir uns dann doch für die U-Bahn entscheiden, auch wenn wir dafür 2x über den Fluss fahren (MIT und Havard liegen in Cambridge, auf der gegenüberliegenden Flussseite von Boston). Wir hatten ja gehofft ein wenig vom Vorlesungsbetrieb mitzubekommen, allerdings ist in den USA in der gleichen Woche Urlaub gewesen. Und zusätzlich war an dem Montag dann auch noch Presidents Day, so dass wir nicht mal einkaufen gehen konnten.

Als wir dann endlich am MIT waren hatten wir ein Problem... weil Feiertag war, wurden die Türen verschlossen. Glücklicherweise mussten wir aber nicht einmal 5 Minuten warten bis jemand mit einer Chipkarte zufällig vorbei kam und uns dann auch mit reingelassen hat. Von innen sieht eigentlich alles aus wie überall hier. Große Hallen und viel nackter Beton. Einziger Unterschied hier... es wurde Farbe benutzt um es ein wenig aufzuhellen... Außerdem standen noch viele Tafeln rum an denen sich viele Leute schon auf teilweise kreative Art verewigt haben (siehe das Bild links). Nach ein wenig herumstreuern kam zufällig eine geführte Gruppe vorbei, der wir uns ganz dreist einfach mal mit angeschlossen haben. So kamen wir dann auch mal in einen Vorlesungssaal, die große Eingangshalle, den Fresstempel, in die Nähe der Wohnkasernen usw... Ein paar interessante Sachen hat man auch erfahren. Andere wiederum nicht. So wollte unsere Führerin nicht damit herausrücken wieviel man hier Studiengebühren pro Semester bezahlt...

Ein paar Blocks weiter sind wir dann in der MIT Museum gegangen. Das ist quasi dazu gedacht um der restlichen Welt zu zeigen wie geil man doch ist in Sachen Forschung. Von Robotik, über Computertechnologie zu Hologrammen und anderen netten Austellungsstücken gab es quasi eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des MIT. Sehr witzig fand ich auch die Abteilung über Scherze der MIT Studenten. So haben diese ihrer eigenen Uni schon so einige Streiche gespielt, wie zum Beispiel Autos auf dem Dach der Uni aufgestellt.

Später ging es in die andere bekannte Universität, Havard. Das erste was uns auffiel war die hohe Mauer die das Geländer umgab. Durch einen der wenigen Eingänge sind wir dann hinein nur um uns von einem unfreundlichen Sicherheitsbeamten sagen zu lassen, dass wir nicht mal befugt sind das Havard Geländer zu betreten... komische Leute da... Na gut also am nächsten Eingang probieren (das sah dann mehr wie ein Haupteingang aus) und dann waren wir auf dem Campus. Die Mauer umschließt tatsächlich eine Großteil des Campus, vermutlich dafür gedacht um die Studenten während der Prüfungszeit zum Lernen zu bringen... In eines der Gebäude sind wir dann auch mal rein, auch wenn wir wieder ein großes Schild passieren musste, was uns gesagt hat, dass man ohne Studentenausweis der Havard University nicht befugt ist das Gebäude zu betreten... irgendwie etwas paranoid. Naja, aber so spannend war es dort auch nicht. In ein paar Seminar und Vorlesungsräume haben wir mal einen Blick geworfen, aber die sehen nicht anders aus als irgendwo anders. Wir haben dann den Tipp bekommen was man sich auf dem Campus noch ansehen könnte. Das Gebäude sieht außen wie eine Art Kirche aus und es scheint für besonders festliche Anlässe genutzt zu werden. Als wir dort hinliefen kam uns auch eine große Ansammlung von Studenten entgegen... musste wohl eben irgendwas dort drin zu Ende gewesen sein. Das hat uns dann auch die Möglichkeit geboten in einen der Vorlesungssäale reinzuschauen. Viel dunkles altes Holz, sehr vornehm und festlich... so wie man sich eine alte renomierte Universität vorstellt. Leider mussten wir feststellen dass die Säulen nicht wirklich massiv waren. Ob es Plasik oder nur eine dünne Holzschicht war konnten wir am Klang nicht unterscheiden. Mein erster Eindruck war aber direkt: "Mehr Schein als Sein"... Als wir dann noch in einen anderen festlichen Saal gegangen sind (der ein wenig wie der Speisesaal von Hogwarts aussah) hat uns doch direkt mal eine Studentin die dort saß in unmissverstänlicherweise klar gemacht das wir nicht erwünscht sind und wenn wir nicht gleich verschwinden sie die Campus Polizei ruft... Naja... mein Bild von Havard war damit geprägt.

Am Abend sind wir dann noch in einer sehr gemütlichen Kneipe gelandet. Der Wirt hatte dort wirklich Spaß an sein Arbeit und hat auch Gefallen daran gefunden dass ein paar Deutsche bei ihm eintrudeln. Später gabs dann noch Live-Musik und das ein oder andere Bier (wobei hier Bier nicht nur Pilsner bedeutet, sondern von Ale, über Stout, Lager, Cream Ale, Red oder Irish Ale alles angeboten wird) haben wir auch noch geleert.

Sonntag, 20. Februar 2011

Boston (20.02)

... oder die Straße der Milliadäre ...

Nachdem wir am Vortag angekommen sind ging es heute auf Entdeckungstour durch Boston. Die Stadt hat viel zu erzählen, ist sie doch eine der wichtigsten Städte der amerikanischen Kolonien gewesen. Einige der wichtigsten Entscheidungen auf dem Weg zu Unabhängigkeit haben hier ihren Ursprung. Die Stadt hat sich dann auch für Touristen die Mühe gemacht einen Freedom Trail (Weg der Unabhängigkeit) zu errichten. Eine Einlage aus roten Backsteinen führt durch die gesamte Stadt vorbei an allen wichtigen Stationen und Gebäuden der Unabhängigkeits Bewegung. Einen Plan mit Erklärungen haben wir uns in der Touristen Information geholt (und ich eine Mütze von Boston da ich meine am Vorabend wohl im Restaurant liegen lassen hatte und man es bei den Temperaturen ohne nicht aushält). Neben ehemaligen Regierungs- und Versammlungsgebäuden kommt man auch an ehemaligen Schulen, Kirchen und Friedhöfen vorbei. Eine gute Seite um sich alle Stationen einmal anzusehen findet ihr hier.


In der Faneuil Hall haben wir uns mal wieder einer kleinen Führung angeschlossen und haben etwas über eine der blutigen Schlachten inmitten von Bosten während des Unabhängigkeitskrieges gehört. Eine sehr anschauliche Erzählweise... allerdings bei seiner Leidenschaft und seinem Sendebewusstsein wundert es mich nicht warum es so viele glühende Patrioten in den Staaten gibt. Selbst die Kinder die auch an der Führung teilnahmen waren schon vollkommen ergriffen und bewegt das ihre Vorfahren sich die Unabhängigkeit mit solcher Hingabe und einem solchen Aufopferungswillen erkämpft haben. Nach diesem kurzen Einblick in die amerikanische Seele ging es dann weiter Richtung Hafen. Das schöne ist dabei, dass die Fährfahrt bereits im Nahverkehrsticket enthalten ist. Und von der Seeseite aus hat man immer einen fantastischen Blick auf die Skyline.

Am Ende des Freedom Trails stand dann noch die Besichtigung der USS Constitution (=Verfassung) an. Sie ist das älteste noch von alleine schwimmende Kriegsschiff. Nachdem wir den mittlerweile schon obligatorischen Sicherheitscheck über uns ergehen lassen haben, durften wir dann auch in das Museum und auf das Schiff. Das ist schon beeindruckende wie eng dort alles zu geht. Von einem Marinesoldaten wurde uns dann auch noch ein wenig über die Geschichte des Schiffs berichtet. Auch über die schwierigen Umstände der Besatzung wurde berichtet. Übersalztes Fleisch, kein Privatleben, kurze Ruhepausen, Krankheiten. Auch wurde ein wenig vermittelt wie es während einem der unzähligen Gefechte dieses Kriegsschiff unter Deck abgelaufen ist. Wenn man sich dabei vorstellt, dass wir da sogar Lampen hatten und die armen Kerle damals nicht mal Licht im Innenraum hatten, dann möchte ich nur sehr ungern tauschen. Abschließend haben wir dann noch einige Bilder von diesem imposanten Dreimaster gemacht. 

Anschließend sind wir noch den zweiten Weg, den Black Heritage Trail (Erbe der Schwarzen) gelaufen. Boston war eine der Städte die in Sachen Freiheitsrechte der Schwarzen in vorderster Front war. Bereits 1790 gab es keine Sklaven mehr in Boston. Und auf dem Weg sollte man etwas über diese Entwicklung erfahren. Wahrscheinlich hätte man dafür in das Museum was auf dem Weg lag gehen müssen, denn uns blieb das etwas unerschlossen. Einige der Häuser spielten wohl tatsächliche eine entscheidende Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei und der Entwicklung einer der ersten freien afro-amerikanischen Gemeinden. Irgendwie war aber das einzige was äußerlich zu sehen war, schicke Villen. Ein Anwohner schien dann auch wohl etwas verwundert über uns gewesen zu sein und hat sich dann mit uns kurz unterhalten. In dem Stadtteil indem wir da eben waren, leben eigentlich nur Millionäre. Nach seinem Kenntnissstand kosteten die meisten Häuser an dieser Straße so um die 7-15 Millionen. In den viergeschossigen Häusern befand sich dann neben einer Bibliothek und dem Wohnräumen des Besitzers auch noch die Küche im Keller (wo ein Koch angestellt ist) und im obersten Geschoss die Räume der Bediensteten. Die meisten haben wohl so 2-3 meinte er. Seine Tochter wohnt auch gleich um die Ecke und die ist sogar Milliardär... eine von 3 auf dem Platz in dem wir da gerade waren. Das erklärte dann auch warum wir seit einiger Zeit eigentlich fast ausschließlich BMW, Mercedes oder Porsche gesehen haben. Zufällig standen wir auch gerade vor dem Haus von John Kerry, der Senator von Massachusetts und Präsidentsschaftskandidat von 2004. Ohnehin ist Boston vom Durchschnittsvermögen eine der reichsten Städte der USA.

Urlaub über die Reading Week (18.02-27.02)

... oder  von der Fahrt in die weiße Wand ...

Endlich wieder mal ein paar Tage Urlaub. Die hatten wir schon seit einiger Zeit geplant und darauf hab ich mich auch schon tierisch gefreut. Anlass war Reading Week (Lesewoche) die hier jedes Jahr Ende Februar ist und das Wintertrimester in zwei teilt. Ursprüngliche Idee ist glaube ich das Semester Revue passieren zu lassen und wie der Name sagt zu lesen und zu lernen. Traditionell wird das aber eher selten gemacht. Stattdessen genießt man die Zeit die man hier in Kanada hat und verbringt ein paar Tage im Urlaub. Andere haben sich entschieden für ein paar Tage der Kälte zu entfliehen und Zuflucht in Fiedels Castros Karabik "Paradies" zu suchen. Andere gehen für ein paar Tage Ski fahren in der Nähe von Montréal. Wir dagegen nutzten die Möglichkeit um uns noch 2 der bedeutendsten Städte der USA anzusehen, Boston und New York. Wer an Boston denkt der wird wohl als erstes an ne Tee Party erinnern. War eher weniger eine Party damals, stattdessen führte dass eher zum Unabhängigkeitskrieg... Aber dazu später mehr.

Am Freitagmorgen haben wir erstmal unseren Van abgeholt da wir mit 6 Leuten reisen würden. Damit haben wir dann erstmal unsere leeren Bier und Schnaps Flaschen und Gläser weggeschafft, die wir über die gesamte Zeit angesammelt haben. Hier kann man die halt nicht einfach mal so im Supermarkt abgeben, sondern damit muss man zum Beerstore, wovon es genau 2 (oder 3?) in Waterloo gibt. Also rein ins Auto und los. Zurückbekommen haben wir dann 30$ (etwa 250 Flaschen/Dosen). Die Gelegenheit haben wir dann natürlich auch ausgenutzt und auch für jeden einen neuen Karton mitgenommen. Dann gings erstmal auf Arbeit. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl viel vollbracht zu haben, auch wenn ich einige Arbeiten für die Woche weiterdelegiert habe und ein Meeting mit meinem Professor hatte. Eigentlich wollten wir uns die letzten Freitag immer mit einem Bier zusammen setzen (gesponsert von unserem Prof :-) ...) und das Review Paper das wir schreiben diskutieren, aber das musste er leider absagen. Nachdem wir mit unserem Meeting aber fertig waren kamen wir auf die Idee trotzdem noch ein schnelles Bier mit der Arbeitsgruppe zu trinken. Haben wir dann auch gemacht. Mit den beiden anderen Studenten aus der Gruppe rüber ins Grad-House und dann noch gemütlich einen zusammen heben (besser kann man die Moral seiner Arbeitsgruppe glaube ich nicht heben *G*). Und dabei waren wir wirklich produktiv. Selbst wenn man die ganze Zeit zusammen im selben Büro sitzt tauscht man nicht ständig jede Idee aus. Und da haben wir mal so spontan ein paar neue Ideen entwickelt und Ideen für spannende Experimente diskutiert. Eine bessere Arbeitsatmosphäre könnte ich mir im Moment gar nicht vorstellen, da zu forschen macht wirklich Laune... Aber gut ich drifte vom eigentlich ab...

Nachdem Clemens am Freitag dann noch eine Freundin vom Flughafen aus Toronto abgeholt hat die aus Deutschland hergeflogen ist ging es dann Samstag morgen kurz nach 6 Uhr am Morgen los. Da wir uns noch einen kleinen Absacker gegönnt hatten und ich dann noch packen mussten, hieß dass nur 2,5 Stunden Schlaf, aber das geht schon mal. Wir sind dann auch recht pünktlich losgekommen, allerdings haben wir erst 4 Stunden später gemerkt dass irgendwas komisch ist. Nachdem wir einen Anruf bekommen hatten ob wir von Simons Mitbewohner Koffer eingepackt hatten haben wir mal im Kofferraum geschaut und haben tatsächlich 2 Koffer drin gehabt die wir nicht zuordnen konnten. Das Problem war das der Mitbewohner die Sachen in den Vorraum gestellt hat. Genauso wie Simons anderer Mitbewohner (Christoph), der aber mit uns kam. Da die Absprache etwas schlecht war hat Simon einfach alle Koffer aus dem dem Vorraum ins Auto geräumt in der Annahme es wären Christophs Sachen, die aber längst im Auto verstaut waren. Na gut, zum Glück war nicht wichtiges drin... so bekommt der das dann wenn wir wieder zurück sind. Insgesamt waren wir ja dann 11 Stunden bis Boston unterwegs. Eine Straße war gesperrt das hat gedauert und die Einreise in die Staaten hat uns dann eine weitere Stunde gekostet. Zwischendurch hat es auch enorm geschneit und gewindet, so dass wir einmal in eine weiße Wand gefahren sind und wirklich nichts mehr gesehen haben. Wir hatten Glück dass dort keiner war. Andere hatten weniger Glück, die sind dann kollidiert und standen noch immer am Straßenrand. Insgesamt haben wir an diesem Tag bestimmt 15-20 Autos links und rechts im Straßengraben gesehen.

Am Abend waren wir dann aber endlich da und nachdem Check-in gings dann erstmal mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Mir war bis dahin gar nicht bekannt das es in Boston eine Art Little Italy gab. Eine Pizzeria neben der anderen. Immer wieder aufgelockert von kleinen Cafés die guten Kaffee verkaufen oder auch einigen guten Restaurants. Auf den ersten Blick wirkt Boston wirklich ganz nett. Nicht zu groß, vergleichweise alt und geschichtsträchtig und mit dem gewissen Charm einer gewachsenen Stadt. Aber nachdem wir schon so lange auf Tour waren und so zeitig aufgestanden sind, war dann auch nicht mehr viel und so haben wir uns nur noch ein Bierchen auf dem Rückweg mitgenommen und den Abend dann so ausklingen lassen...

Um euch schon mal einen Vorgeschmack von Boston zu geben hab ich euch ein Foto angehängt.

Sonntag, 6. Februar 2011

Schneeschuh Wanderung (04.02-06.02)

... oder wie man mal wieder vom Bussystem enttäuscht wird ...
 
An diesem Wochenende haben wir das gute schneereiche Wetter genutzt und haben uns ein paar Schneeschuhe geliehen. Die gibt es im Outdoor Club der Uni. Die verleihen die für 3 Dollar am Tag und das Wochenende zählt da nicht. Das lohnt sich wirklich, gerade weil die in richtig Outdoor Shops so etwa das dreifache kosten. Das einzige Problem ist nur das man immer Pfand hinterlegen muss. Da hier immer noch (für mich vollkommen unverständlich) sehr viel über Checks läuft geben die meisten immer nur einen Scheck ab. Aber wenn man wie ich hier nur ein Konto hat um die Studiengebühren zu bezahlen, dann hat man auch keine Schecks und so muss man die 200$ immer in bar hinterlegen. Da freuen die sich auch immer unheimlich wenn sie dann erstmal 50 Scheine á 20$ bekommen (für uns alle 5 zusammen), da ungünstigerweise die Geldautomaten hier immer nur 20$-Scheine ausspucken. Natürlich mussten wir die erstmal ausprobieren und so haben wir die uns dann direkt mal angeschnallt und sind quer über den Campus durch einen halben Meter Schnee marschiert. Da gute ist das man doch etwas weniger einsinkt durch die größere Fläche, allerdings sinkt man doch mehr ein als ich es erwartet hätte. Also man schwebt damit leider nicht einfach direkt über Neuschnee. Aber das gute ist auch dass die Krallen dran unterhalb des Schuhs angebracht haben, so dass man auch auf vereisten Stellen und Steigungen keine Probleme hat. Insgesamt also ganz cool, nur das man aufpassen muss nicht mit der Ferse bergab auf festen Untergrund tritt und der Vorderteil des Schneeschuhs ist ohne Belastung... das endet dann nämlich zwangläufig damit dass man erstmal schön nach vorne umkippt. Ist uns dann auch nur nur einmal passiert an diesem Wochenende.
Am Samstag sind wir dann zu einer großen Tour gestartet. Von unserer Wohnung sind wir zu dritt gestartet. Das Wetter war optimal. Nicht zu kalt, am Tag vorher hat es nochmal schön geschneit und der Wind hielt sich in Grenzen. Erst mussten wir ein Stück über ein Feld und dann ging es quer durch ein kleines Waldstückchen. Dort merkt man dann doch wie vorteilhaft es ist Schneeschuhe an den Schuhe zu haben. Nach einer Weile fing es dann auch an zu schneien. Führte dann dazu das wir wieder zurück gekommen eher wie Schneemänner aussehen.

Als wir zurück waren wollten wir dann auch noch Einkaufen gehen. Leider hatten wir nicht mit der Unfähigkeit des hiesigen Nahverkehrsystems gerechnet... Beim Nachschauen 5 Minuten bevor wir loswollten stellten wir fest dass die Busse am Wochenende ab Mittags immer ein paar Minuten früher fahren als gewöhnlich, so dass wir statt 5 Minuten nur noch 1 Minute hatten... Naja, am Ende war es auch egal da wir auch rausfanden dass der Bus den wir nehmen wollten um 6 Uhr Abends der letzte war. Somit wären wir dann zwar zur Kaufhalle aber nicht mehr zurück gekommen. Naja, wieder ne Lektion gelernt...

Dienstag, 4. Januar 2011

Québec, die Zweite

Auf dem Weg von unserer Cottage nach Montréal hatten wir das Glück an einem Informationsbüro vorbeizukommen, dass geöffnet hatte. Das gleiche Glück hatten wir kurz vor Québec nicht. Also einfach mal blind Richtung Zentrum fahren, vielleicht erkenne ich irgendeine Stelle auf dem Weg wieder. Und tatsächlich ich hatte noch nicht alles vergessen und so sind wir sogar nur eine kleinen Umweg gefahren und sind am Hotel angekommen (das gleich wo ich im Sommer schon war, daher war es möglich es auch so zu finden). Da wir für uns 5 Leute wieder nur ein 4er Zimmer gebucht hatten sind wir dann auch wieder getrennt ins Hotel. Zum Glück ist das Best Western dort so groß dass dort ohnehin keiner zuordnen kann zu welchem Zimmer man gehört (im Gegensatz zu Montréal wo das Hotel nur 30 Zimmer hatte und man immer klingeln musste um eingelassen zu werden).

Nach der üblichen Runde durch das alte Québec (im Winter genauso schön wie im Sommer) wo ich mich sogar recht erfolgreich als Guide versuchen konnte gings in nem Pub. Da haben wir nett gegessen und auch direkt mal ein Hausbier bestellen wollen (der Pub hieß St. Alexandre). Man hatte 4 verschiedene zur Auswahl St. Alexandre hell, blond, braun oder dunkel. Ganz beeindruckt das die selber Bier brauen haben wir direkt mal gefragt ob die das hier direkt im Haus brauen. Darauf konnte uns der Kellner leider nur sagen, dass sein Chef mal auf die Idee kam Moosehead (ein Bier von der Atlantikküste) als St. Alexandre zu verkaufen... Ich konnte mir da das Lachen nicht ganz verkneifen. Das tolle war, dass wir die ganze Zeit live Musik hatten. Eine Gitarre, ein Mann. Flüssig in englisch und französisch und in beiden Sprachen hat er gesungen. Ich muss zugeben seit ich hier bin mag ich französische Musik immer mehr.

Am nächsten Tag gings dann nochmal ne Runde durch die Stadt und hinauf auf die alten Wehranlagen. Das Museum darin ist leider nur in den Sommermonaten geöffnet. Der Grund ist die Kaserne die sich noch immer in der Festung befindet und im Einsatz ist. So kamen wir dann also nur bis zur ersten Wachen...

Da ich das meiste schon gesehen hatte hab ich meine Kamera diesmal nicht mitgenommen. Aber dennoch war es schön wieder mal in Québec zu sein. Bevor wir am nächsten Tag zurückfahren musste (insgesamt 9 Stunden) haben wir uns am Abend zuvor nochmal im Zimmer ausgeruht. Einige andere von uns waren noch im Hoteleigenen Whirlpool. Dort haben sie sich mit einer Professorin unterhalten die ein wenig erstaunt war, dass wir nur 80$ pro Nacht zahlen. Sie zahlte so um die 150$ für etwa das gleiche Zimmer. Ein Hoch auf hotwire.com ...

Bevor unser Urlaub dann nun letztendlich zuende ging haben wir nochmal an den nahegelegenen Montmorency Falls gehalten. Auch wenn sie kleiner sind als die Niagara Falls fand ich sie mindestens genauso schön wenn nicht sogar besser. Liegt wohl auch mit daran dass dort kaum Leute waren und noch nicht alles so kommerzialisiert ist. Und... wer hat denn schon mal nen Wasserfall im Winter gesehen.

Als wir dann nach dieser für kanadische Verhältnisse gerade mal mittelmäßig langen Strecke angekommen waren, gabs dann noch das letzte Bier des Urlaubs und wir haben die ersten unserer Mitbewohner kennengelernt. Ich bin in diesem Term damit wirklich zufrieden. Die räumen sogar mal selbstständig auf und schaffen den Müll weg... ich hatte nicht mehr daran zu glauben gewagt *G*. Demnächst werden wir nochmal uns mit Schneeschuhen bewaffnen und ne Runde um Waterloo marschieren, aber da ich mittlerweile an meiner Masterarbeit herumwerke ist nicht unbedingt mehr Zeit als vorher. Allerdings werden wir über die Reading-Week im Februar mal nach Boston und New York fahren und eventuell komm ich Ende April mal nach Vancouver ...

Samstag, 1. Januar 2011

Silvester in Montréal

Nach den rühigen Tagen auf unserer Hütte ging es dann wieder etwas weiter richtig Europa (sowohl geographisch als auch gefühlt). Montréal ist in vielen Belangen viel europäischer als man es von Waterloo und der Umgebung kennt und so war es mal wieder richtig angenehm dort zu sein.
Nachdem wir unser kleines poppeliges Hotel gefunden haben (sah etwas runtergekommen aus und die Zimmer sahen dann auch so aus wie man es von außen erwartet hätte) wurde uns erstmal empfohlen das Auto nicht im Hinterhof zu parken, da wohl häufiger schon mal dort ein Auto aufgebrochen wurde. Also Parkplatz suchen. Das ist gar nicht so leicht, vor allem wenn man die Empfehlung von der Rezeption bekommt auf einem nahen Parkplatz zu parken und dann in deren Hotel Rezeption zu bezahlen. Der war auf einem Flyer unseres Hotels sogar als möglicher Parkplatz eingezeichnet. Dort angekommen, wurden wir aber nur verwundert angeschaut und uns ziemlich missverständlich klar gemacht, dass außer deren eigenen Hotelgästen dort noch nie jemand geparkt hat... Nach ner halben Stunde suchen haben wir dann auch ne Tiefgarage gefunden wo wir unser Auto abstellen konnten.
Als wir das letzte mal im Sommer da waren gab es keinen Grund in den Untergrund zu gehen. Diesmal haben wir uns aber vor dem Wetter versteckt und sind direkt in den Untergrund. Dort spielt sich ein Großteil des Lebens ab im Winter. Montréal hat sogar eine der größten Unterstädte in Kanada. Das Zentrum ist quasi komplett untertunnelt und dort sind dann auch Einkaufsgeschäfte, Restaurants usw. drin. Zusätzlich verbindet das System alle möglichen wichtigen und unwichtigen Gebäude, so dass man gar nicht mehr raus in die Kälte muss. Und wenn man etwas weiter muss geht man einfach noch eine Etage nach unten und ist direkt in der U-Bahn. Schon praktisch...

So haben wir uns auch wieder ein wenig die Stadt angesehen und ich kam an einige Ecken an denen ich im Sommer noch gar nicht wahr. Auch in der Cathedral de Notre Dame waren wir (hier links). Ist wirklich beeindruckend auch wenn es schon ein wenig komisch ist Eintritt für eine Kirche zu bezahlen...
Da ja gerade Winter ist haben wir es uns auch nicht nehmen lassen Schlittschuh laufen zu gehen. Im Park wird jedes Jahr eine große Eisfläche präpariert die man kostenlos nutzen darf. Nur Schlittschuhe musste man ausleihen wenn man keine hatte. Ein paar Runden bei dem sonningen Wetter zu drehen war echt angenehm. Auch den Kanadier zuzusehen war beeindruckend. Ein Vater hat da mit seinen beiden Söhnen (etwa 7-10) in bester Eishockey Manier Runden gedreht und fangen gespielt. Die anderen Schlittschuh Läufer wurden für die dann kurzer Hand mal zu Hindernissen um die man herumfahren kann. Und es schien auch nicht dass es ein großer Unterschied für die 3 war ob die jetzt vorwärts oder rückwärts laufen... Ein anderer Vater war mit seinem Kind auch auf dem Eis. Allerdings lag das noch im Kinderwagen. Eigentlich hätte es mich nicht gewundert wenn der Kinderwagen auch Kufen gehabt hätte. Wenn man die Kleinen schon so früh daran gewöhnt ist das natürlich kein Wunder wenn die genauso gut auf dem Eis sind wie irgendwo anders zu Fuß auch. Erstaunt war ich auch wieder über die hiesigen Eichhörnchen. Die haben schon so die Angst vor Menschen verloren, die sind Christoph sogar bis auf den Fuß geklettert...
Nett war auch unser Ausflug auf eine der beiden Inseln von Montréal (die Stadt selbst liegt auch auf einer Insel). Dort steht noch immer diese riesige Stahlkonstruktion von der Weltaustellung 1967. Dort befindet sich auch die Formel 1 Rennstrecke von Canada. Dort sind wir dann auch ein paar Meter langgeschlendert. Wenn man sich da vorstellt das die dort mit etwa 250km/h lang jagen... Im Casino auf der gleichen Inseln waren wir dann auch noch. Gespielt haben wir nicht. Man hätte zwar auch sein Geld beim elektronischen Pferderennen verballern können. Der Spieler der uns den Sinn davon erklären wollte hat irgendwie nicht wirklich glaubhaft machen können, dass das Spaß macht.
Am 30. Dezember sind wir dann auf der Suche nach Essen in einem Restaurant gelandet das Smoked Meat anbot. Das ist Rindfleisch 3-4 Stunden bei niedrigen Temperaturen gar geräuchert wird und mit vielen Kräutern und Gewürzen mariniert wurde. Einfach ein Traum. Vor allem wenn man dann ein Sandwich bekommt wo das Fleisch doppelt so dick war wie die beiden Sandwich Scheiben zusammen. So wünscht man sich das als Karnivor (=Fleischfresser) doch. Bild siehe unten ;-)

Am 31. waren wir dann nochmal auf dem Stadtberg und haben uns eine kleine Schneeball Schlacht geliefert bevor wir uns dann zum Alkohol kaufen begeben haben. In einem großen unterirdischen Einkaufszentrum sind wir dann auf der Suche nach einem Likörgeschäft begeben. Nachdem wir drei verschiedene Leute gefragt hatten haben wir es gefunden. Wir haben uns zwar gewundert was die meinten von wegen lange Wartezeit, denn da war gar keine Schlange... also rein da. Irgendwie war da aber nur edler Cognac und Champagner. Nach ein paar Minuten merkten wir dann dass wir mit der Treppe nach unten gehen konnten. Dort gab es dann Weine, aber das war ja eigentlich immer noch nicht was wir wollten, denn 30$ für ne Flasche Wein wollten wir nicht ausgeben. Letztendlich haben wir dann den richtigen Bereich des Ladens gefunden und uns eingedeckt. Mittlerweile wussten wir auch warum uns alle Leute gewarnt hatten uns zu beeilen, denn der Laden schließt um 6. Aber wir hatten dann ja 5 vor 6 bezahlt und verließen die Tür dann auch gleich auf dem unteren Level und oha... da war die Schlange also... etwa 20 Meter, hätte uns wohl ne Stunde gekostet und hätte bedeutet das wir Silvester auf dem Trockenen gesessen hätten. Zwischenzeitlich haben wir dann auch erfahren, dass es verboten ist von der Cognac und Champagner Abteilung des Ladens in den anderen Bereich zu laufen... Naja, Glück gehabt ;-)

Nachdem wir ein paar Runden im Hotel im Zimmer hatten ging es dann raus in die Stadt. Wir waren auf einer privaten Feier eingeladen. Irgendwie hat sich das über 3 Ecken ergeben. Wir hatten so mit 20-30 Leuten gerechnet, da man uns sagte es sei eine Studenten Party. Angekommen waren wir dann die ersten. Eine Studenten Party war es auch, aber nur von 5 oder 6 Master und PhD-students. Irgendwie ziemlich eigenartige Stimmung. Sind dann auch nicht lange geblieben und in einem nahe gelegenen Park haben wir dann um 0 Uhr den Sekt geköpft ... (ja das öffentliche Konsumieren von Alkohol ist auch in Quebec nicht erlaubt). Danach ging es dann noch in eine Bar. Ich weis bis heute nicht genau wo die ist, wir sind einfach ein wenig herumgelaufen und da quasi reingefallen, weil die keinen Eintritt wollten (selbst Bars wollten für den Abend 10$ und einige Clubs haben bis zu 120$ nur für den Eintritt genommen). Dort haben wir dann noch einige Zeit gefeiert bis dort irgendwann ein paar Schnittchen und Imbisse aufgebahrt wurden. Kam genau zur richtigen Zeit. Danach gings dann auch zurück ins Hotel, wir wollten am nächsten Tag ja dann noch nach Québec. Aber bevor wir uns dann am 01. auf den Weg gemacht haben sind wir nochmal zum Mittag in das deftige Lokal mit dem leckeren smoked beef gegangen. Vielen Dank auch an Clemens für das Bild...